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Wozu brauchen wir noch Ärzte?


Liebe Freunde des offenen Mundes,

heute befassen wir uns mal mit dem unter den Füßen und auf der Zunge brennenden Thema, wozu wir eigentlich noch Ärzte brauchen, das von verschiedenster Seite an mich herangetragen wird, unter anderem von studentischer. Mein Ohr auf dem Campus, cand.med. Studiosus longus, sagt mir, daß man sich in Humanmedizin-Studentenkreisen fragt, ob außer dem Kurs in Monetik, Auswanderungs-Geographie und Firmengründungskunde noch andere Seminare wirklich notwendig sind.
Nun, ich habe eine hochnotpeinliche Studie zu diesem Thema durchgeführt und - doppelblind wie ich bin - bin ich zu blitzüberraschenden Ergebnissen gekommen, natürlich rein randomisiert und prospektiv-präventiv auf überhohem Signifikanznivea.
In dem Bereich der klassischer Weise als ärztlicher gilt, ist der Arzt als solcher weitgehend entbehrlich. Deutsche Krankenschwestern können jederzeit die Schuhe und Strümpfe ausziehen und barfußärztlich agieren, wobei sie hochsignifikant besser agieren als die medizinische Hochschule Darfur-West unter Dauerbeschuß. Hebammen sind heute so qualifiziert, daß sie die Eltern kurz nach der Entbindung über Konzentrationsstörungen in der Schule und Pubertätskrisen beraten können. Oberschwestern in jedem Feldwaldundwiesenkrankenhaus sind gut in der Lage, die Studierten morgens in Reih und Glied antreten zu lassen und sie dann einer sozial nützlichen Arbeit zuzuführen.
Jede Logopädin kann heute Neusprech und Medienkunde propagieren, jede Krankengymnastin die Patienten durch  Reifen springen lassen. Es gibt genügend Heilpraktiker, um die Menschen ins Grab zu bringen und das noch ohne Belastung der Krankenkassen, dazu sind wirklich keine Ärzte mehr nötig.
Ein bestimmtes Berufsfeld haben die Ärzte aber bisher zäh verteidigen können: das des Leistungsverweigerungserklärers, denn es gibt immer noch Patienten, die nicht verstehen, warum ihre notwendigen Medikamente nicht von der Krankenkasse bezahlt werden, warum sie monatelang auf eine notwenige Opertation warten müssen, oder warum sich eine Reha-maßnahme bei ihnen nicht mehr lohnt. In diesen und ähnlichen Fällen wird immer noch ein überzeugender Arzt gebraucht, der die Sache der Kassen treuherzig vermitteln kann.
Im Einzugsbereich meiner Praxis im Spreebogen stellt sich die Notwendigkeit ärztlicher Tätigkeit aber noch ganz anders dar. Zum einen haben immer noch nur wir Ärzte das Privileg der Zwangseinweisung. Das bedeutet, wenn wieder mal jemand durchgekanllt ist, muß ich dafür sorgen, daß er oder sie schnell aus dem Verkehr gezogen wird. Denn der Weg nach Bonnies Ranch ist vom Spreebogen doch recht weit und so drohen Befreiungsversuche vom politischen Gegner. Ja wirklich von letzteren, wer sonst hätte denn ein Interesse daran?
Zum anderen muß ich ständig Gutachten erstellen, wer noch zu retten ist.
Weitere Aufgaben sind chirurgische Lösung von Leuten, die an ihrem Sessel kleben, Seelenmassage für Hinterbänkler und Behandlung von Wahnvorstellungen.
Die Arbeit in diesem Bereich muß natürlich sehr diskret erfolgen und die ärztliche Schweigepflicht muß strikt beachtet werden.
Ich muß darauf achten, andere Forschungsvorhaben nicht durch forsche Maßnahmen zu beeinträchtigen, deshalb darf ich beispielsweise Politiker der Linkspartei auch bei fortgeschrittenem Durchgeknalltsein nicht aus dem Verkehr ziehen, denn dort läuft das Forschungsprojekt der Mentalfakultät der Universität von Semipalatschinks, das die Vereinbarkeit von Folie à deux mit kollektivem Wahn testet. Nachdem der jahrzehntelange Großversuch dieser berühmten Humanwissenschaftler in einem Teil unseres Landes im Herbst 89 aus ethischen Gründen abgebrochen werden mußte, wird jetzt versucht, das Projekt von unten neu anzuschieben, fürs ganze Land und mit dem Charme des 21. Jahrhunderts und frisch aufgesetzten Charaktermasken.
Ich darf nicht zu viel verraten, ich bin schließlich Geheimnisträger und ich trage schwer daran. Ich darf ihnen aber versichern, daß aus meiner Sicht Ärzte auch heute noch eine gewisse Zukunft haben, auch wenn sie ungewiß ist. Nur krank werden sollte man besser nicht mehr. Das ist doch auch schon ein Fortschritt.  Die Krankheiten haben uns doch immer nur Ärger gebracht, dabei haben die Ärzte ihren Reibach gemacht, nun ist´s vorbei und zusammengekracht, das wäre doch gelacht.
In diesem Sinne
Ihr ergebener
Dr.med.Robert F. Bloggma

 

Meister 07.07.2007, 11.29

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