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Thema: Bücher, Theater, Musik, Kunst
Der Buchhändler empfiehlt:
Aber auch einen tollen Tipp von ihm als Weihnachtsgeschenk: "Weltaltlas der Ozeane".
Gar nicht so teuer und wirklich toll, wenn man mit Ozeanen was am Hut hat.
Die Karten und Reliefzeichnungen der Ozeane sind begeisternd. Und es handelt sich wirklich um einen Weltatlas, alle Details von überall.
Meister 08.12.2007, 11.18 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Victor Hugo: Die Elenden
Das Buch ist deswegen so lang, weil V.H. teilweise sehr ausgeprägte Exkurse in die verschiedensten Richtungen unternimmt, beispielsweise ist man nach diesem Buch besser über Waterloo und über die Pariser Kanalisation informiert, als man sich jemals erträumt hat. Also wirklich lesenswert, wenngleich ich noch darüber nachdenken muß, ob ich Ayn Rand wirklich zustimme, was die Hauptfigur anbelangt: ich finde Jean Valjean teilweise nicht psychologisch verständlich, vielleicht liegt es am historischen Abstand?
Meister 02.12.2007, 17.23 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Christopher Clark : Preußen
Meister 11.09.2007, 21.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ervin Laszlo: Das 3. Jahrtausend
Heute nur zu einem Punkt eine Bemerkung: die Übervölkerung wird lakonisch abgefertigt, weil man sowieso nichts dagegen machen könne. Wirklich nicht? Wenn es wahr ist, daß durch die Übernutzung des Planeten Hunger, Katastrophen und Kriege drohen, die die Menschheit stark dezimieren würden, dann sollte man es sich an diesem Punkt nicht zu einfach machen, sondern viel und genau darüber nachdenken, wie man auf humane Art die Zahl der Menschen reduzieren kann, bevor es auf andere Art geschieht.
Auch wenn man damit rechnen muß, daß kurzfristig nicht viel erreicht wird, wäre es doch auch schon ein Erfolg, wenn in 20 Jahren die Weltbevölkerung nicht mehr zunimmt, oder in 30 vielleicht. Die Kurve hat irgendwo einen Höhepunkt, so viel ist sicher, offen ist, wie weit er in der Zukunft liegt und wie hoch.
Vielleicht ist es sogar leichter die Menschenzahl zu reduzieren als den Pro-Kopf -Verbrauch; und man darf nicht vergessen, daß der Gesamtverbrauch an Ressourcen und Energie und die Gesamtfreisetzung von Abgasen und Abfallprodukten mehr oder minder das Produkt aus Pro-Kopf-Verbrauch und Menschenzahl ist.
Wir haben vielleicht eine besondere Verantwortung in dieser Frage, denn wir können bei uns eine Reihe wichtiger Fragen studieren, weil unsere Bevölkerungsentwicklung die zeitlich fortgeschrittenste ist. In Europa hat die Bevölkerungsexplosion angefangen und deshalb hört sie hier auch zuerst auf. Statt immer neue (quasi-rassistische) erfolglose >schafft-mehr-Babies-Programme< aufzulegen, sollte man lieber die Auswirkungen des Bevölkerungsrückganges positiv gestalten und genau studieren, denn es ist ein Modell für andere Länder. Ich verstehe ja, daß man Angst hat, daß "die Anderen" dann immer mehr werden und uns an die Wand drücken, aber vielleicht ist es auch so, daß dort wo man sich nicht so auf den Füssen steht dann besser gelebt wird.
Ich glaube, daß man alleFolgen des Bevölkerungsrückganges beherrschen kann, wenn man sich dem Problem stellt. Vielleicht wird dadurch eine ganz andere Bewertung der Menschen entstehen, vor allem auch der älteren Menschen, vielleicht wird auch eine ganz andere Arbeitswelt entstehen, in der nicht mehr malocht oder rentiert wird, sondern jeder nach seinen körperlichen undgesitigen Fähigkeiten mitmachen kann. Die heutigen Diskussionen ums Renteneintrittsalter sind vielleicht völlig schief, sollte man nicht lieber darüber reden, wie ältere Menschen sinnvoll und an ihre Wünsche und Kräfte angepasst mitarbeiten können. Es würde sie wahrscheinlich jung erhalten. Vielleicht kann man auch die Lebensarbeitszeit weiter umverteilen, in jüngeren JAhren weniger arbeiten, wenn man keine Rente mehr erarbeiten muß. Wenn die Leute nicht kaputt gearbeitet werden, können sie länger sinnvoll leben und arbeiten. Aber da stehen wir noch ganz am Anfang befürchte ich. WEnn man heute vorschlagen würde, die Altersrente abzuschaffen.... gar nicht auszudenken was dann passieren würde. ein Politiker dürfte das jedenfalls nicht sagen.
Meister 09.08.2007, 22.08 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Tom Cole: The Last Paradise
Der Titel des zweiten Buchse ist schon ganz richtig, aber das Buch hionterläßt doch wehmütige und zweispältige Gefühle, denn leider geht die dahinter stehende Entwicklung genau dahin, daß auch diese unberührte Welt nicht mehr existiert. Und diejenigen, die sie lieben wie Tom Cole, sind gleichzeitig diejenigen die zu ihrem Untergang beitragen. Das kann man gerade an der Krokodiljagd festmachen: die Preise, die in Singapore und Sydney für die Krokodilhäute bezahlt werden führen alsbald dazu, daß die Tiere so dezimiert sind, daß sich die Jagd nicht mehr lohnt.
Was ist denn dieses PAradies eigentlich? Nicht die Kanibalen, Kopfjäger und Steinzeitmenschen, sie gehären eigentlich wie die Natur, nur zu den Randbedingungen, ihre ursprüngliche Natürlichkeit hat schopn etwas paradiesisches, aber nur in dem SInne, daß ihre ständigen Fehden, Kriege und Totschlägereien eben vor-zivilisatorisch unschuldig sind - eben nicht in dem Sinne wie paradiesisch sonst oft verstanden wird, daß Lamm und Löwe friedlich nebeneinander liegen.
Aber für Tom Cole und seine Peers ist das Paradies ertwas anderes: die Freiheit Grenzen zu überschreiten, sich auszudehnen, neues Land zu erschliessen, gemeinsam etwas anzufangen und als Pioneer ein abenteuerliches Leben zu führen.
Das Paradies des weißen Mannes: immer weiter immer größer, immer mehr.
Man kann auch diese Paradiesvorstellung anchvollziehen, aber auch sie ist in Wirklichkeit destruktiv. An einer Stelle desBuches als Bäume für die Sägemühle gefällt werden, die huinderte von Jahren alt sind, bedauert es auch der Autor, der keineswegs ein typischer schießwütiger Imperialist ist, nein, er ist mehr Pioneer, mit den verscheidenen Seiten, die dieses Dasein und diese Zeit hat. Es war ja damals schon abzusehen, was heute Realität ist: die Welt aufgeteilt und nur noch ein Objekt zum Ausquetschen.
Aber gerade deshalb ist da auch die Vorstellung eines neuen Paradieses: mit weniger Menschen und einer höheren Zivilisation und neuen Zielen und neuen Pionieren. Und sie werden weder rote noch blaue Halstücher tragen, sie werden gar keine Uniform tragen, an ihrem Geist und ihrer Zivilisiertheit, ihrem Edelmut und ihrer Kühnheit wird man sie erkennen.
Meister 05.08.2007, 21.29 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Zappa reloaded
Meister 03.08.2007, 14.40 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Documenta 12 von außen
Aber in diesem Jahr wird überall in der Stadt darüber geredet, sei es über die 1001 Chinesen oder über das Mohnfeld oder das Karussel.
Wenn Documenta ist ist Kassel sowieso eine andere Stadt, es liegt ein Flair über ihr, als würde sie wo anders liegen, hier spielt eine Indianderkapelle dort sitzen skandinavische Studenten (sorry, genauer konne ich sie nicht identifizieren) und diskutieren laut. Am Friedrichsplatz stehen die Liegestühle dem Mohnfeld zugewandt, als würde man eine Action erwarten.
Die Beuysbäume in der ganzen Stadt raunen, als würden sie sie sich über eine (Studenten?)Action erregen, daß auf der Treppenstraße eine gefällte Eiche mit vollem, vertrockneten Laub hingelegt wurde unter dem Titel "wer fällte die Beuys-Eiche?" - Nebenbei fand ich das auch ziemlich abgeschmackt, weil die einzige Kunst in der Sache die Idee mit dem Titelsatz war und dafür eine Baum fällen? - blöd, finde ich.
Aber insgesamt ist die Dokumenta wieder eine großartige Sache. Ich habe mir für 25€ den Katalog gekauft. den werde ich mir erstmal angucken und dann im August nochmal schaun.
Meister 22.07.2007, 21.51 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Festspiele Bad Hersfeld: Les Miserables
Das Musical selbst ist grandios in seiner Musik, sehr französisch, was ich sehr positiv meine, und wunderbar beeindruckend, gerade auch weil es keine Phantome oder Mietzekatzen zum Thema hat, sondern einen urromantischen Befreiungskampf und Menschen, die um das Gute, die Befreiung und für das Glück der Menschen kämpfen, so bewegend, daß es vorkommen kann, daß man sich die eine oder andere Träne abwischen muß, was ich nicht schlimm finde.
Ich war sehr beglückt über die Aufführung und ich empfehle allen, die es machen können: Besuchen Sie Bad Hersfeld und schauen Sie sich >Les Miserables< an. Auch der >Faust< ist sehr sehenswert.
Als Arbeitsaufgabe für mich: jetzt den Roman von Victor Hugo lesen, den ich vor einiger Zeit bei Jokers (auf Empfehlung von Ayn Rand) gekauft habe.
Meister 22.07.2007, 20.37 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Tim Flannery: Wir Wettermacher
Nun ist Tim Flannery Australier und damit kommt er aus einem Land, daß seit Menschengedenken daran arbeitet seine Bevölkerungszahl zu erhöhen, wo es heute noch viel Platz und Möglichkeiten gibt. Deshalb ist sein Denken nicht zu dieser Frage vorgedrungen und er beleibt im >Klimatismus< befangen. Das ist auch die Schwäche des Buches: alles auf dieser 'Welt wird aus dem Klima abgeleitet, das Klima bestimmt alles. Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig.
Bei den Lösungsvorschlägen ist ein unverbrauchter australischer Optimismus gepaart mit einer guten Kritik an den Oberwettermachern festzustellen, aber es ist auch ein bißchen hilflos naiv, wenn bestimmte Automodelle empfohlen werden oder Atomkraftwerke recht positiv diskutiert werden. Es ist sicher nicht falsch, auch im Kleinen nach Lösungen zu suchen, aber man sollte die Erfahrungen mit der Mülltrennung nicht vergessen: eine Beschäftigungstherapie mit guten Absichten und dem Ergebnis, daß Leerlaufhandeln zu einem guten Gewissen führt, sonst aber folgenlos ist.
Meister 16.07.2007, 20.16 | (0/0) Kommentare | TB | PL
How the Irish saved Civilisation
Aber das Buch ist wirklich hochinteressant. Es bringt uns die Zeiten von St.Patrick sehr lebendig nahe. Es beleuchtet die Zeit der Völkerwanderung und der Christianisierung Europas aus einem ganz anderen Blickwinkel, und ich glaube, daß die Behauptung richtig ist, wären da nicht die irischen Klöster gewesen, viele Werke Roms und der Antike insgesamt wären unwiederbringlich verloren. Und die Christianisierung Europas und die Verteidigung Europas gegen die Mohammedaner wäre anders verlaufen ohne die irischen Mönche.
Das Buch wirft Licht nicht nur auf längst vergangene Jahrhunderte sondern auch auf die Iren und ihre Geschichte, es ist ein Gewinn, es gelesen zu haben.
Wenn es nicht im letzten Kapitel erwähnt würde, wäre ich auch auf die Idee gekommen: es ist auch ein Leerstück darüber, wie Zivilisation verloren gehen kann, daß man das Denken nicht aufgeben darf und daß die Probleme der Welt heute gar nicht so viel anders sind als in der Endphase des römischen Imperiums.
Meister 17.06.2007, 13.18 | (0/0) Kommentare | TB | PL