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Ausgewählter Beitrag
Hinter dem Witz
Da schreibt eine Else Buschheuer im Spiegel, soll Autorin sein, über Wessi/Ossi, sie lache heute noch über Sprüche wie "Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Wessi ist es andersrum."
Der Charme des Witzes liegt in seinem netten Reim, aber fragen wir mal, was dahinter steckt.
Der Ossi hielt nach der Wende den Wessi für etwas Großartiges und stellte dann fest, daß es keineswegs so war. Die Wessis kochten mit dem selben Wasser, wie die im Osten, bloß kam mehr dabei raus.
Es war ein Frustrationserlebnis: die sind doch wie wir (genauso doof!), warum erreichen die mehr als wir?
Natürlich waren die Wessis nicht schlauer oder besser, aber das war nicht deren Problem, sondern das war das Problem derjenigen, die sie für schlauer hielten. Die Wessis waren schlicht besser angepasst an die Verhältnisse und deshalb erfolgreicher als die Ossis ( wir sind hier bei der W/O-Terminologie der frühen Neunziger: Wessi=kommt aus dem Westen, Ossi=kommt aus dem Osten).
Das eigentliche Problem war ein Komplex der Ossis selbst: sie dachten, der Westen, alles im Westen, die Leute allgemein im Westen, sind so viel besser als wir. Und sie waren frustriert als sie feststellten, daß das gar nicht so war: Der Westen hatte genauso Licht und Schatten und die Wessis waren keineswegs Lichtgestalten, konnten aber so aussehen.
Schon vor 89 war es schwierig, Leuten in der DDR zu vermitteln, daß im Westen nicht alles Gold war. Nach der Wiedervereinigung war zunächst Euphorie dann Katzenjammer im Osten angesagt. Und wiederum war es schwierig den Ossis zu vermitteln, daß im Westen nicht alles Gold, aber auch nicht alles Scheiße war. Denn der frustrierte Ossi neigte dazu, das was er in Unkenntnis in den Himmel gehoben hatte in Viertelkenntnis wieder in die Hölle zu tun, wie er es ja vorher gelernt hatte.
Denn die Ostpropaganda hatte tiefe Spuren im Ossi hinterlassen, aber das wollte oder konnte er nicht wahrnehmen: der Westen mußte entweder das Paradies sein, oder Karl-Eduard und seine Spießgesellen hatten doch recht.
Natürlich ist heute vieles anders und besser. Es ist ja auch viel Zeit vergangen. Als Manfred Krug am Ende der zweiten Staffel von >Liebling Kreuzberg< mit der Rikscha durchs Brandenburger Tor nach Westen zurück fährt, sagt er, sinngemäß zitiert: "Ost-West, alles Quatsch, in 20,30 Jahren ist das alles zusammengewachsen". Jurek Becker lebte damals noch, und dies "20,30 Jahre" fand man damals komisch, aber es war prophetisch.
Trotzdem sind wir von Ost-68 noch weit entfernt. Das kommt erst dann, sagt die deutsche Geschichte, wenn die Kinder, die sich heute gar nicht dafür zu interessieren scheinen, fragen: "Was hasst Du eigentlich damals gemacht in der DDR?" Und das wird dann ziemlich peinlich für viele, die heute noch über obigen Witz lachen können.
Der Charme des Witzes liegt in seinem netten Reim, aber fragen wir mal, was dahinter steckt.
Der Ossi hielt nach der Wende den Wessi für etwas Großartiges und stellte dann fest, daß es keineswegs so war. Die Wessis kochten mit dem selben Wasser, wie die im Osten, bloß kam mehr dabei raus.
Es war ein Frustrationserlebnis: die sind doch wie wir (genauso doof!), warum erreichen die mehr als wir?
Natürlich waren die Wessis nicht schlauer oder besser, aber das war nicht deren Problem, sondern das war das Problem derjenigen, die sie für schlauer hielten. Die Wessis waren schlicht besser angepasst an die Verhältnisse und deshalb erfolgreicher als die Ossis ( wir sind hier bei der W/O-Terminologie der frühen Neunziger: Wessi=kommt aus dem Westen, Ossi=kommt aus dem Osten).
Das eigentliche Problem war ein Komplex der Ossis selbst: sie dachten, der Westen, alles im Westen, die Leute allgemein im Westen, sind so viel besser als wir. Und sie waren frustriert als sie feststellten, daß das gar nicht so war: Der Westen hatte genauso Licht und Schatten und die Wessis waren keineswegs Lichtgestalten, konnten aber so aussehen.
Schon vor 89 war es schwierig, Leuten in der DDR zu vermitteln, daß im Westen nicht alles Gold war. Nach der Wiedervereinigung war zunächst Euphorie dann Katzenjammer im Osten angesagt. Und wiederum war es schwierig den Ossis zu vermitteln, daß im Westen nicht alles Gold, aber auch nicht alles Scheiße war. Denn der frustrierte Ossi neigte dazu, das was er in Unkenntnis in den Himmel gehoben hatte in Viertelkenntnis wieder in die Hölle zu tun, wie er es ja vorher gelernt hatte.
Denn die Ostpropaganda hatte tiefe Spuren im Ossi hinterlassen, aber das wollte oder konnte er nicht wahrnehmen: der Westen mußte entweder das Paradies sein, oder Karl-Eduard und seine Spießgesellen hatten doch recht.
Natürlich ist heute vieles anders und besser. Es ist ja auch viel Zeit vergangen. Als Manfred Krug am Ende der zweiten Staffel von >Liebling Kreuzberg< mit der Rikscha durchs Brandenburger Tor nach Westen zurück fährt, sagt er, sinngemäß zitiert: "Ost-West, alles Quatsch, in 20,30 Jahren ist das alles zusammengewachsen". Jurek Becker lebte damals noch, und dies "20,30 Jahre" fand man damals komisch, aber es war prophetisch.
Trotzdem sind wir von Ost-68 noch weit entfernt. Das kommt erst dann, sagt die deutsche Geschichte, wenn die Kinder, die sich heute gar nicht dafür zu interessieren scheinen, fragen: "Was hasst Du eigentlich damals gemacht in der DDR?" Und das wird dann ziemlich peinlich für viele, die heute noch über obigen Witz lachen können.
Meister 21.05.2009, 16.59
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