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Ein Sonntag in "DDA"





Offene Bühne: Sydney. Ein sommerhausartiges Ambiente mit Blick auf Strand, Opernhaus und Harbour Bridge im Hintergrund des Bühnenbildes aufgemalt.

Web Master kommt von links über die Bühne geschlendert, er ist im farbenfrohen Freizeitlook mit langen Shorts und Abo-T-shirt bekleidet.

W.M: Sehr verehrtes Publikum! Unser heutiges Stück spielt in einem Australien in einer virtuellen Zeit des 20.Jahrhunderts. Durch einen geschickten Tausch hat das DDR-Regime das Territorium mit den Australiern getauscht, sie waren damals beide etwas 16 Millionen, das ließ sich machen, auch wenn es etwas umständlich war. So ist jetzt das >Deutsche demokratische Australien< entstanden, das DDA, dessen Bewohner sich der gleichen demokratischen Errungenschaften erfreuen dürfen wie die früheren DDR-Bewohner. Aber sehen sie selbst. Geht zur Seite ab.

Zwei Liegestühle werden rechts auf die Bühne gestellt, es erscheinen Erik Hornimacker, der Staatsratsvorsitzende mit nettem Hütchen, und seine Frau Magottogott im dezenten unmodernen Kostüm. Sie setzen sich in die Liegestühle und prosten sich mit Rotwein zu. Von hinten erscheint von der Strandseite Erwin Miefke, der Sicherheitschef in Generalsuniform mit kurzen Hosen. Er hat einen Eimer in der Hand und ist sichtlich gut gelaunt.

E.H.: Und? Hatten sie Hunger deine Haie?

E.Mief.: Die hatten einen Mordskohldampf, haben mir fast aus der Hand gefressen, fast den Arm abgefressen. Ist lange keiner mehr getürmt hier, an unserer Staatsgrenze Ozean süd-ost. Die Mägen sind leer.

E.H.: Aber surfen können wir nicht!

E.Mief.: Man kann nicht alles haben. Der internationale Klassenkrampf verschärft sich. Wir müssen wachsam sein! Surfen ist bürgerliches Laster!

Mag.: Für Dich ist doch alles bürgerliches Laster, was Du nicht kannst, hab ich Recht? Warum soll unsere Jugend nicht surfen? Ist verdammt weit nach Neuseeland, außerdem ist es dort kälter als hier und die roten Maoris würden jeden zurück schicken, die sind besser als Gomulcka und Jaruselski zusammen.

E.H.: Außerdem steht unsere Jugend loyal zu DDA, hat einen klaren Klassenstandpunkt. Da kommt ja gerade der beliebte Jugendführer Egon Kratz.

Auftritt Egon Kratz, kurze Hose, Holzgewehr, eine Bananenstaude über der Schulter.

E.Kratz.: Freundschaft und fette Beute, mein Vorsitzender Hornimacker! By the way: im re-branding Deines Namens hättest Du auch etwas sorgfältiger sein können.

E.H.: Quatsch Egon! Aber sag, was liegt heute an?

E.Kratz.: Großes nationales Jugendtreffen, Fahnenappell, Bananenbuffet und Bumerangwerfen.

Mag.: Daß es hier so schöne Bananen gibt, die Jugend von heute hat es wirklich gut. Und das Bumerangwerfen, Egon, bestechende Pädagogik: wer abhaut, muß auch wieder kommen. Wie bist Du darauf bloß gekommen?

E.Kratz: Meine Genialität, ganz einfach. Wo stecken sie denn, meine jungen Freunde?

Geht suchend zur Seite ab.

E.H.: Seitdem er diese neue deutsche Jugend gefunden hat, ist er so viel fröhlicher und gelassener geworden. Ein richtiger Freund und Führer der Jugend.

E.Mief.: Und die parieren!

Eine Horde kleiner Kängurus mit blauen Halstüchern kommt im Hintergrund von der Seite auf die Bühne gehüpft. Sie stellen sich in Reih und Glied auf. Egon kommt, schreitet die Front ab, verteilt Bananen an alle, ordnet die Halstücher. Zwei Kängurus schieben einen vielleicht 2 Meter hohen Fahnenmast herein, daran prangt die Fahne, die zwei gekreuzte Bananen im Ährenkranz zeigt. Sie salutieren vor der Fahne, dann wirft Egon den Bumerang zur linken Seite und die ganze Meute rennt johlend hinterher und geht ab.

E.Mief.: Hat er es schon jemals geschafft, daß der Bumerang zurück kommt?

Mag.: Das muß man können. Kann Egon denn etwas?

E.H.: Was liegt denn heute noch an?

E.Mief.: Erstmal die Frage des Mauerbaus, dann noch Bericht von der Nordgrenze.

Mag: Immer wieder diese blöde Mauergeschichte. Ich weiß ja, daß Dir das alles zu weiträumig ist hier. Aber wozu brauchen wir eine Mauer?

E.Mief.: Die Fans von Dynamo Melbourne stürmen immer ungebremst in unser Stadion der falschen Freundschaft und dann kann der BFC nicht gewinnen. Wir machen jetzt eine kleine Mauer drumerum, dann können wir ja ein paar Fans rein lassen, wenn es 4:0 steht.

E.H.: Du und Dein blöder BFC. Was heißt den BFC heute eigentlich? Hieß früher doch auch Dynamo.

E.Mief.: Bondybeach Fußball Club, was sonst? Wegen denen in Melbourne hab ich das >Dynamo< weggelassen.

Mag.: Also ich habe keine gute Erinnerung an diese Mauersache, das hat doch nur Ärger gemacht. Brauchen wir doch hier gar nicht.

E.Mief.: War aber doch so gemütlich!

Auftritt Major und Oberst in eleganten Stasiuniformen, der eine hat zwei kräftige Krokodile an der Leine, die sich sofort für Miefkes Futtereimer interessieren, diesen nach hinten weg schleppen, nachdem sie von der Leine gelassen wurden.

E.Mief.: Grüßt Euch Genossen, bringt ihr die Berichte von der Nordgrenze?

Major: Jawoll, Genosse General, die Grenztruppen der Nordgrenze lassen sie grüssen. Erfüllt von ihrem proletarischen Klassenauftrag halten sie Tag und Nacht Wache gegen den heimtückischen Feind des Friedens. Unermüdlich stehen wir dort auf Wacht, niemals werden wir sie herüber lassen, wir verteidigen unsere Bananen bis zum letzten Blutstropfen.

Oberst: Der Bericht lautet: Haben keinen Einzigen rein gelassen!

E.Mief.: Und wie viele habt Ihr raus gelassen?

Major: Da waren... es sind... die Umstände... und die Witterung.

E.Mief.: Also doch! Wie viele?

Oberst: 2 sind geflitzt. Nach New Guinea.

E.Mief.: Zu den verdammten bloody kannibalistischen Kapitalisten ?! Das darf nicht wahr sein. Wozu füttere ich Euch Versager durch, wo meine Haie solchen Hunger leiden? Ihr unnützen Ultras, ihr trantütigen Doppelagenten. Ihr saudummen Saboteure! Wo waren denn Eure Krokodile, Eure Haifische, Eure Killerqualen. Ihr könnt in der Strafkolonie über Eure Missetaten nachdenken.

E.H.: Wir haben doch gar keine Strafkolonie, oder?

E.Mief.: Ab sofort haben wir eine! Macquarie-Island! Liegt kurz vor dem Südpol.

Mag.: Ich laß Euch dann mal alleine, muß kurz mal weg. Hab noch eine staatstragende Verabredung.

Abgang Magottogott.

E.H.: Möchte zu gerne wissen, was sie treibt?

E.Mief.: Frag mich! Sie hat ein Treffen mit diesem Bierfaß, diesem Leierheini.

E.H.: Was, mit dem? Ich dachte, den hätten wir zum Abschied an den Weidendammer Adler genagelt.

E.Mief.: Nein, der züchtet hier Giftspinnen und Schlangen.

E.H.: Kann der nicht mit nach dieser Insel?

E.Mief.: Nein, den verkauf ich an die Kannibalen.

Vorhang

Web Master kommt von links, Reichitzky von rechts, sie treffen sich in der Mitte.

Reichitzky: Und das wollen Sie mir als Aufklärungstheater über die DDR verkaufen? Da fehlt die nötige Ernsthaftigkeit! Man könnte denken, mit Bananen und Haifischen wäre alles besser gelaufen. Humbug! Vorhang zu und lassen Sie das Fenster offen.

W.M.: Ich fands lustig. Ernste Aufklärung ist auch nicht Jedermanns Sache.

Reichitzky: Genau, warum führen Sie nicht den Jedermann auf, den kennt wenigstens Jedermann und selbst wenn Sie ihn verhunzen, können Sie nichts anrichten.

Meister 05.12.2007, 20.14

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