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Ausgewählter Beitrag

Geben sie Rabatt, Sire!

Liebe Freunde des kryptischen Rätsels und des neudeutschen Absurdistans,

heute möchte ich Ihnen etwas über Rabattverträge für Medikamente erzählen, ein Thema das ich zwar nicht voll verstehe, aber das ist keine Schande. Die Rabattverträge sind für den Medizinbetrieb das, was die Schleswig-Holsteinfrage für die Diplomatie im 19. JAhrhundert war: keiner versteht sie, außer 3 Leuten von denen 2 wahnsinnig geworden sind und die dritte Person hat alles vergessen.
Trotzdem muß darüber geredet werden, denn sie existieren und treiben ihr Unwesen.
Fangen wir mit den tatsächlichen Auswirkungen an: ein Kind hat Angina und bekommt am Sonntag einen Antibiotikasaft vom Krankenhaus verordnet und von der Apotheke geliefert. Nun mußte die Mutter diesen SAft in der Apotheke bezahlen und möchte gerne das Geld wieder haben. Sie geht also zum Arzt und läßt sich ein Kassenrezept über diesen Saft geben, bekommt sie auch genau für diesen Saft, es geht um eine Größenordnung von etwa 11 €. Aber die Apotheke weigert sich ihr das Geld zurück zu geben, weil ihre Kasse einen Rabattvertrag mit einem anderen Hersteller hat. Der Arzt müsse das >aut idem< Kreuz auf dem Rezept setzen. Nun ist das ein vertracktes Kreuz, man weiß von Golgatha wohin das führt. Damit würde der Arzt den Rabattvertrag nämlich aushebeln und das würde der Kasse für eine Kreuzigung schon reichen: der Arzt müßte den Saft bezahlen. Setzt er das Kreuz aber nicht, und der Apotheker gibt das Geld zurück, dann hat der den Saft an der Backe, denn wenn er für die Kasse den wirklich abgegebenen SAft aufs Rezept druckt, kriegt er ihn nicht erstattet, weil er das rabattierte Präparat abgeben muß, druckt er aber das rabattierte Präparat drauf kriegt er eine Anzeige wegen Betrug, weil die Firma Rabatt gewähren müßte für einen Saft, den sie gar nicht verkauft hat.
Sie sehen allmählich, die tragische Handlung wäre eines klassischen Dramas würdig, der Deus ex machina müßte eingreifen, aber heute werden die Stücke lieber in der Form des absurden Theaters weiter geführt.
Die einzige Lösung des Stückes besteht darin, daß man die Mutter zur Krankenkasse schickt, dort werden die in den Wolken thronenden Götter bestimmen, wieviel sie zurück ewrstattet bekommt, das Orakel wird das wohl auspendeln.
Ohne jede legale Lösung geht das Stück aber aus, wenn es etwas anders angelegt wird: der Arzt selbst verordnet einen Antibiotikasaft, das Kind gehört einer unglücklich rabattierten Krankenkasse an, alle Apotheken haben den abzugebenden Saft nicht und können ihn -angeblich- nicht beschaffen. Es droht jetzt der Übergang in die Odysee, weil das weitere Herumfahren der Eltern in den Apotheken wahrscheinlich immer zum gleichen Ergebnis führen wird, wenn es auch noch Freitag ist, wird vor dem Wochenende nichts zu machen sein. Es droht wieder das Kreuzvon >aut idem<, es wird vom Apotheker gefordert, es wird von den Eltern gefordert, aber das finstere Orakel des Krankenkassenbratungsapothekers sagt: "Du machst dieses Kreuz auf eigene Gefahr!"
Was tun? Sind die Götter besoffen? Der Arzt steht da und guckt betroffen, kein Vorhang da, die Frage bleibt nicht offen [ja Herr Reichitzky, ich entschuldige mich formal für die freche Anleihe in ihrer Kolumne!]:
Am Besten wir nehmen ein Arzneimuster aus dem Schrank und zerreissen das Rezept, Kosten eingespart, das ist die Kostendämpfung von heute, die Allgemeingültigkeit dieser Lösung kann jeder sicher nachvollziehen.
Wenn derartiges geschieht, und es geschieht jeden Tag, fragt sich der Unbedarfte, der das heutige Deutschland noch nicht tiefschürfend philosophisch in seiner modernen Absurdität verstanden hat, warum geschieht das? Wem nützt es? Was soll der SCh...?
Tröstendes Wort: es gibt einen tieferen Sinn, zumindest für das Team aus Bürokraten (Kranken Kassen) und Profitmachern (Pharmakonzernen) und Volksverdummern (Politikern).
Wenn ein solcher Antibiotikumsaft (Beispielszahlen geschätzt) 11.99€ im Apothekenabgabepreis kostet, dann kostet er im Firmenabgabepreis vielleicht 1,89€, darauf kommt dann der Großhandelsaufschlag und der Apothekenaufschlag, beide feste Größen unabhängig vom Medikament, ein Aufschlag von 2,xx € dessen Ursache man nicht kennt ,der dann aber von den Apotheken den Kassen wieder erstattet werden muß, aber für die Berechnung der Mehrwertsteuer mitzählt. Mit dieser ist man dann beim Apothekenabgabepreis. Und für jede dieser Flaschen die von seiner Firma auf Kassenrezept ausgeliefert wird, gibt der Hersteller der Kasse einen Rabatt, dessen Höhe geheim ist. Wie kann sich das für den Hersteller lohnen? Lohnt sich auch nicht, deswegen verschwinden die kleineren Generikahersteller jetzt ja auch vom Markt, lohnt sich nur für die großen Konzerne, die dafür in den Sektoren des Marktes die sie kontrollieren dafür so hohe Preise nehmen können, daß ihre Profite wachsen und die Medikamentenausgaben ausufern, obwohl sie doch eigentlich durch die Rabtte sinken sollten.
Haben Sie das verstanden? Naja, Schwamm drüber, Frau Ministerin auch nicht, das macht doch gerade ihren Charme aus, nicht wahr?
 

Meister 24.05.2008, 10.37

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Karin O.

Puh... hmm, ob ich das verstanden habe? Gelesen habe ich es jedenfalls und ich wundere mich auch oft über die verschlungen .. äh besser vernkoteten Pfade unserer Gesetzgebung in DE..- hach wie schön ist das Leben. :D Nur leider ist es für die Betroffen in der jeweiligen Situation wohl eher zum weinen.
Danke für den guten Beitrag.

vom 21.06.2008, 09.36