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Heuschrecken im "Gesundheits"wesen





Liebe Freunde der Gesundheit und Feinde der Geschäftemacherei mit Gesundheit,

hier im Spreebogen betrachtet ein Teil meiner Patienten mit Wohlgefallen, was sie angerichtet haben."Mein lieber Dr. Bloggma", sagte Ulla neulich beim Wiederankleiden, "sie sollten langsam die Zeichen der Zeit sehen und auch in einem MVZ Unterschlupf suchen. Verkaufen sie doch einfach ihren Kassenarztsitz und lassen sie sich als Angestellter von ihrem neuen Arbeitgeber verwöhnen. Sonst sind sie doch dem Wettbewerb im Gesundheitswesen nicht mehr lange gewachsen."

Sie sind so stolz auf ihren Wettbewerb und auf ihre neuartigen Strukturen, und sie haben sogar die SED-PDS-Linke auf ihrer Seite, die wähnt, es handele sich um eine Neuauflage der DDR-Polikliniken.

Eine Art von Polikliniken ist es ja auch, was jetzt als MVZ = Medizinische VersorgungsZentren aus dem Boden schießt, aber nicht die staatliche sondern die kapitalistische Variante: Investoren schaffen sich ein solches Zentrum und stellen Ärzte als Angestellte an, haben natürlich nicht die Gesundheit sondern ihre Profite im Blick, dem hat sich alles unterzuordnen. Zusätzlich gibt es natürlich auch noch Sonderinteressen der Investoren, zum Beispiel Klinikkonzerne, die ihre MVZs vor allem als Patienteneinweisungszentren für ihre Klinikbetten benutzen wollen.

Die Investoren kaufen jetzt also massenhaft Kassenarztsitze auf, verschieben sie dorthin, wo es ihnen am profitabelsten erscheint und besetzen sie mit Ärzten, die mehr gefügig als qualifiziert sein müssen, irgendwo wird man die schon finden, sie müssen mindestens beim Publikum als Arztattrappen durchgehen, notfalls werden ein paar Deutschkurse investiert.

Schöne neue Konkurrenz und so modern. Dann werden hübsche Verträge mit den Krankenkassen gemacht,  scheinbar billiger als vorher, aber sie müssen vor allem natürlich die Rendite der Investoren verdienen. Der Profit liegt in der Differenz zwischen 10% Kostensenkung und 25% Leistungsabsenkung. Die Patienten merken zu spät, was es geschlagen hat, aber warum sollen sie auch besser versorgt werden als beispielsweise in England oder in der 3.Welt, das ist doch auch nicht gerecht,oder?

Merkwürdigerweise war ich immer der Meinung, daß sich die ärztliche Konkurrenz hauptsächlich durch die freie Arztwahl darstellt, wer mehr zufriedene Patienten hat, der sollte auch mehr verdienen. Aber das haben sie mit ihren Budgets ja schon lange abgeschafft: heute heisst es, wer mehr Patienten hat, verdient weniger.

Im Grunde genommen muß man sich die staatlich verordnete Konkurrenz heute so vorstellen, daß die Regierung sich von den Lobbyisten die neuen Konkurrenzregeln in die Gesetze schreiben läßt, das funktioniert wie im Bankensektor: die Geier diktieren, die Heuschrecken souflieren, die Minister parieren und kassieren. Ist doch ganz einfach!

Es gibt bei der schnen neuen kapitalistischen Medizinpolitik (es fällt mir schon lange auf die Nerven, daß der ganze Blödsinn auch noch "Gesundheits"politik genannt wird) nur eine Frage: ob die Ärzte und Patienten mitspielen, oder ob nach dem Bankendesaster vielleicht doch die Erkenntnis reift, daß man nicht die Kernbereiche der Gesellschaft an die Geier ausliefern darf.

Lassen sie uns also das Beste hoffen und überprüfen sie, ob sie nicht in Geieraktien investieren wollen, da steckt Wachstumspotential drin, meine Patienten aus dem Spreebogen haben sich daran auch schon beinahe überfressen.

Deshalb bleiben Sie besser gesund, und ich verbleibe als Ihr ergebener
 Dr. Bloggma

Meister 09.11.2008, 11.00

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