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Konkurrenz in Gesundheit



Liebe Freunde der Gesundheit und Feinde der Bestechlichkeit.
Wie Sie vielleicht, wissen hat unsere geliebte Regierung schon vor etlichen Jahren beschlossen, die Konkurrenz im Gesundheitswesen einzuführen. Konkurrenz ist gut, haben sie damals gesagt, damit wird alles besser. Dabei haben sie geflissentlich übersehen, dass es natürlich schon immer Konkurrenz zwischen den Ärzten, zwischen den Krankenhäusern etc. gegeben hat. Nur war das eine Konkurrenz der Qualität, man mußte dem Patienten dadurch für sich gewinnen, dass man gute oder bessere Leistungen anbot. Diese Konkurrenz wurde damals allerdings auch verzerrt, durch starre ständische Regeln einerseits und durch knappe Kapazitäten andererseits, die durch Bedarfsplanung und manchmal auch bewußte Verknappung zu Stande kam. Der ursprüngliche Ansatz, die Beschränkungen einfach wegfallen zu lassen, war durchaus richtig, aber der wurde von den Lobbyisten natürlich voll unterlaufen.

Natürlich haben wir viele Lobbyisten hier im Spreebogen, auch im ärztlichen Bereich, so bricht immer ein starker Konkurrenzkampf aus, wer denn nun die Hämorrhoiden von.... na Sie wissen schon - ärztliche Schweigepflicht - behandeln darf. Da sind wir bei der Lieblingsbeschäftigung der Lobbyisten, der Proktophilie, die man nicht als Sexualpraktik mißverstehen darf, sondern die harte Arbeit ist. Um ein zu hartes Wort zu vermeiden, sag ich mal »crepitatio a tergo«, vulgo >Kriecherei von hinten< dazu. Also der Lobbyist kriecht und wühlt sonstwo rum, hat aber immer seine Interessen fest im getrübten Blick.

Und was sind diese Interessen im Gesundheitsbereich?

Da sind zum einen die Ärzte, die darf man aber nicht als homogene Masse betrachten, es gibt ja auch noch welche, die wirklich schlicht ärztliche Arbeit machen wollen, und die dafür immer die Dummen sind (kommt einem landestypisch für Deutschland vor). Den Teil der Ärzteschaft, der seine ärztliche Tätigkeit am Liebsten auf Golfplätzen und in wichtigen Entscheidungsgremien ausübt, nenn ich mal >die Patientenfernen<: Funktionärs- und Funktionselite, diejenigen, die, wenn sie an Medizin denken, in ihrer Denkblase ein Individuum im offenen Krankenhaushemd sehen, aus dessen Enddarmöffnung die Talerchen hervorsprudeln.

Weiterhin gibt es natürlich noch die "Gesundheits"industrie, d.h. Konzerne und größere und kleinere Firmen, die entdeckt haben, dass ein Hundertmilliardenmarkt darauf wartet, dass sie Gewinne absaugen, wie der Schönheitschirurg das Fett.

Zum Dritten gibt es noch die Bürokratiefraktion: Krankenkassen, Versicherungen, Pensionskassen, und weitere Organe des Verwaltungsapparats. Diese Fraktion muss dafür sorgen, dass bei den ganzen Transaktionen mit und ohne Patient genügend bei ihnen hängen bleibt. Euphemistisch könnte man das natürlich >Arbeitsplatzerhaltung< nennen, schließlich könnten die Direktoren, Oberbürokraten, Unterbürokraten und Fußvolkbürokraten ja auch alle auf dem Arbeitsamt rumhängen, um uns auf der Tasche zu liegen, anstatt dass sie sich durch immer komplexere und unsinnigere Bürokratie umfassend beschäftigen und uns so auf der Tasche liegen.

So ist die Ausgangslage schon sehr gemischt zu dem Zeitpunkt, wenn das Spiel "Konkurrenz im Gesundheitswesen" beginnt.

Konkurrenz einführen, und das ist der Kern der Sache, heisst kapitalistische Konkurrenz einführen, heisst die Regeln des Marktes aufs Gesundheitswesen übertragen. Keine Illusionen, der Markt hat Regeln und die heissen an erster Stelle: Profit machen, Profit maximieren, freie Bahn den Konzernen, dass sie ungehindert an die Milliarden heran kommen, schließlich gibt es ja nicht nur die Pharmaindustrie, die ja schon als Lieblingswatschenmann der Öffentlichkeit bekannt ist, die macht ihre Geschäfte ganz offen, aber oft auch gar nicht so schlecht. Aber das können andere doch auch: Kliniken aufmachen, Ärzte und anderes Personal lohnabhängig beschäftigen, diese ganze Freiberuflichkeit ist doch nur ein Hemmschuh für die Konkurrenzentfaltung, kann weg, muss weg: die Rolle des Arztes, wie auch des Apothekers oder Psychologen oder was auch immer, muss neu definiert werden: sie sollen eine dienende Funktion nicht am Patienten, sondern am Profit der Konzerne haben, natürlich wird sich dabei auch der eine oder andere gut dotierte Managerposten im Apparat für Ärzte finden, die schon immer eine Neigung zum Administrieren hatten und für die Geld immer schon der eigentliche Antrieb war, aber der Rest soll seine Arbeit machen dort wo man ihn hinstellt und für das Geld was man bereit ist ihnen zu zahlen.

"Finden Sie nicht auch, dass die Ärzte in der Vergangenheit unangemessen hoch honoriert wurden, beispielsweise im Vergleich zu einem Bankmanager, der doch die Verantwortung für enorme Summen trägt?" könnte die Frage des Meinungsforschers lauten. Da war doch neulich bei Anne Will der angebliche Schriftsteller, der sich als SED/PDS/LP Wähler outete und behauptete, es werde ihm Unwohl bei dem Gedanken, dass der Arzt der ihm gegenüber sitzt ein Unternehmer sei und nur seinen Profit wolle. Es sei doch viel besser, wenn es nur angestellte Ärzte gebe, so wie es in den Polikliniken der verblichenen DDR gewesen sei. Er war ein bißchen zu jung um diese Polikliniken persönlich in Aktion gesehen zu haben, denke ich, außerdem erinnerten seine Ausführungen doch zu sehr an Manöver der SED-u-Bootflotte, um ernst genommen zu werden.

Aber nehmen wir das Argument mal ernst: ist es besser, wenn ein Arzt angestellt ist als selbstständig? Der angestellte Arzt hat für sich natürlich den Vorteil, dass er sich nicht um den wirtschaftlichen Erfolg seiner Institution kümmern muss, er kann also immer rechtzeitig nach Hause gehen, und er braucht nicht unbedingt mehr Patienten am Tag anzusehen, als unbedingt erforderlich. Wenn die Leute mit ihm unzufrieden sind, dann lassen sie ihn wenigstens in Ruhe. Wer meint beliebt sein zu müssen, darf dafür für's gleiche Gehalt mehr arbeiten. Da der Angestellte nicht für das Ganze verantwortlich ist, kann er auch immer die Verantwortung für jeden Mangel und Mißstand auf seine Oberherren abschieben, die sind für den Patienten sowieso nicht zu sprechen. Bei aller Staatsgläubigkeit unserer Freunde von der LP und sympathisierender SPD-Ortsvereine: es steht in Deutschland absolut nicht an, den freien Beruf Arzt durch staatliche Polikliken zu ersetzen, diese Investitionen würde sich nicht mal der leibhaftige Nachfolger auf dem heiligen Stuhl Erich Honneckers zumuten. Was sie wollen, die »Reformierer« ist die Ersetzung eines freien Berufs durch rein kapitalistische »Gesundheits«konzerne, die ihre Profite auf dem Rücken von Patienten und Beitragszahlern machen und an ihre Aktionäre die »Gesundheits«dividende und an ihre Manager die »Gesundheit«boni ausschütten.
Also für mich gibt es keinen Zweifel, dass freie Berufe und Selbstständigkeit die Zukunft haben werden, nicht nur im Gesundheitswesen, auch im gesamten Dienstleistungsssektor, denn die Konkurrenz kann nur so transparent organisiert werden nicht mit Konzernen und Kombinaten.

Meister 11.10.2009, 17.31

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Linda

Gestern in einer Talkshow hat g. g. Andersen über seine Depressionen gleich mal eine perfile (Schleich)Werbung gemacht. … dass er ohne Tabletten und Psychopharmaka aus seinem Burnout nicht raus gekommen sein würde wäre.. (… anlässlich R. Enke) Das ist eine gemachte Krankheit, wie Neurodermitis und @. Ganze Terapeutenscharen hätten sonst weniger Jobs und vor allem GiftChemiekalienabsatz, das ist „die“ Politik. Zink, Jod und @ gibt es kein natürliches in den UNgesundApotheken… Die Neue Medizin der Emotionen: Stress, Angst, Depression: – Gesund werden ohne Medikamente (Taschenbuch).
LG

vom 05.12.2009, 10.53