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Re-Religionisierung



Es gibt ein Wort, das fehlt in der deutschen Sprache: Religionisierung, Religionifizierung oder Re-Religionisierung. Wir kennen Säkularisierung, Islamisierung, Christianisierung, aber keine Religionisierung.

Dabei ist das ein wichtiger Begriff der Gegenwart: das Gegenteil der Säkularisierung. Es gibt diesen Begriff nicht, weil es sich in der Vergangenheit immer um eine bestimmte Religion gehandelt hat, die eingeführt wurde, es hat es noch nie gegeben, dass Säkularisierung umgedreht wurde. Es gibt auch genügend Warnungen vor einer Islamisierung Deutschlands oder Europas. Aber ist das überhaupt das Problem?

Ich befürchte, dass wir uns genau mit diesem fehlenden Begriff werden auseinandersetzen müssen: mit dem Versuch, die Säkularisierung rückgängig zu machen.

Mir fiel dies auf, bei der Gerichtsentscheidung über Gebetsräume für Moslems an Beliner Schulen: da gab es Kommentare, die sagten, das sei ja nun mal klar, dass die Religionsfreiheit im Grundgesetz Gebetsräume für Moslems unabdingbar mache.

Da wurde mir klar, dass es gar nicht um die Frage einer Islamisierung Deutschlands geht, auch nicht um die Frage, welche Rechte Moslems hier haben. Es geht um die Definition von Religionsfreiheit, nicht um eine sondern um alle Religionen. Die Reise des Papstes nach Tschechien neulich, um die ehemals katholischen Tschechen wieder für den Stuhl Petri zu gewinnen, verdeutlichte diese Sache.

Es geht um Säkularismus gegen Re-Religionisierung.

Ich sage es mal in aller Deutlichkeit: wir wollen keine Re-Religionisierung. Ich glaube das gilt für die meisten Menschen in Deutschland und Europa.

Religionsfreiheit bedeutet für mich, dass jeder glauben kann, was er will, so an Gott glauben wie er will, und jeden religiösen Ritus ausüben darf, ohne verfolgt zu werden und Nachteile zu erleiden. Aber niemand hat das Recht, seine Religion anderen aufzudrängen, andere für böse Ungläubige zu halten, zu missionieren, Leute daran zu hindern seine Religionsgemeinschaft zu verlassen oder mit ihrem Gewissen zu drangsalieren. Wer das tut, ist nicht nur ein Feind Gottes sondern auch ein Feind der Freiheit und unserer verfassungsmässigen Ordnung.

Religionsfreiheit heisst, dass jeder seine Religion ausüben darf, sie heisst nicht, dass der Staat Religion fördern muss. Es sollte eine Trennung von Kirche und Staat geben, in Zeiten stark divergierender religiöser Interessen muss es eine solche Trennung ganz strikt geben!

Wenn Leute Tempel oder Kirchen oder Moscheen errichten wollen, so müssen sie auch auf die Gefühle der säkular denkenden Mehrheit Rücksicht nehmen. Wenn diese Mehrheit keine Moschee, Synagoge oder Kirche in Übergröße toleriert , dann sollte es die auch nicht geben.

Natürlich soll auf die religiösen Gefühle der Gläubigen aller Richtungen Rücksicht genommen werden, aber es muss auch auf die Gefühle der säkulär denkenden Menschen Rücksicht genommen werden, letztendlich sind sie sogar wohl die Mehrheit in unserem Land. Und sie haben sich von keinem Religionsfreak, welcher Fakultät auch immer, vorschreiben zu lassen, wie sie zu leben, wie sie sich zu kleiden, was sie essen und trinken, wen sie lieben und was sie am Freitag, Samstag oder Sonntag tun. Wenn irgendein Moslemjunge unsere Mädchen als Huren beschimpft, dann haben wir das nicht zu tolerieren, sondern ihm klar zu machen, dass er nur durch unsere Toleranz hier lebt, dass auch wir in unserer säkularen Kultur beleidigt sein können.

Den richtigen Umgang mit dem Islam kann uns eigentlich nur einer lehren: Kemal Pascha, genannnt Atatürk. Genau wie er muss man das machen: die Religion ist nicht Sache des Staates sondern Privatsache. Religiöse haben keine Extrarechte, kein Einziges! Sie haben sich der säkularen Gesellschaft unterzuordnen, dann erfahren sie volle Religionsfreiheit. Tun sie das nicht, stellen sie sich außerhalb und können mit entsprechenden Sanktionen belegt werden.

Das gilt wohlgemerkt nicht nur für Moslems, sondern auch für jede andere Religion, also auch für die christliche.

Man kann nämlich den fatalen Verdacht haben, dass bestimmte Kreise christlicher Kirchen die Islamisierungsversuche gar nicht so ungern sehen, gibt es ihnen doch eine scheinbare Handhabe gegen die säkulare Lebensweise: wenn ihr nicht von den Ayatollahs geschluckt werden wollt, dann kommt gefälligst zurück in den Schoß der heiligen Kirche!!

Aber die säkulare Lebensweise ist nicht nur die der Mehrheit, sie ist auch die Lebensweise der Gegenwart und der Zukunft: sie ist die Lebensweise, die in einer globalisierten Welt das Zusammenleben und Überleben sichert.

Deshalb leiden wir hierzulande nicht unter einer Islamophobie, wenn wir bestimmte Verhaltensweisen von Moslems nicht tolerieren. Die Moslems haben ihre Rechte - von der Religionsfreiheit gedeckt - aber wir Säkularen haben unsere Rechte und sie mögen sie nicht verletzen!

Und Gott, was sagt der dazu?

 Niemand möge glauben, dass Gott allein seinen Glauben sanktioniert. Wer das glaubt, ist schon auf dem Weg zum Religionsverbrecher, und die werden nicht nur in der Hölle schmoren, so wahr es Gott gibt, sondern sie werden auch in unserer Gesellschaft und unserer heutigen Welt nicht überleben können.

Meister 28.10.2009, 20.30

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Kommentare zu diesem Beitrag

2. von Linda

"Glauben" heißt immer "nüscht wissen"!

..... deshalb heißt es ja (nur) "glauben"

Und die da sagen, dass nur ihr/DER Glaube der "richtige" ist und das genau wissen (wollen), die verleugnen ihren Glauben, weil dann kein "Glauben" mehr "geglaubt" ....
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LG


vom 28.10.2009, 22.25
1. von Chatty

.... und ich habe das Wort "Achim" offensichtlich aus meinem Vokabular gestrichen ...

Gute Nacht ACHIM :-)

vom 28.10.2009, 21.04