Meisters Romantic
Die Zukunft ist die Traumzeit der Romantik
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Sturm über Bankanien; 1.Akt



Der Vorhang ist geschlossen. Von links tritt Reichitzki von rechts Direktor WebA.Master auf die Bühne.

Reichitzki:

Sie wollen also die Finanzkrise auf der Bühne dramatisch in Szene setzen. Sie überschätzen wie üblich ihre Fähigkeiten und ihre Kompetenz, Sie Amateur!

WebA.Master:

Das wird ein wunder voller Spaß!

Reichitzki:

Ich seh den Schund schon stinken.

WebA.Master:

Seien Sie doch nicht so negativ. Schauen Sie doch erstmal, was unsere virtuelle Weltbühne sich hat einfallen lassen.

Schwungvoll bis rasant wird der Vorhang aufgezogen. Auf der Bühne laufen ein gutes Dutzend Schwarzanzugtärger kreuz und quer, jeder hat ein großes weisses Namensschild um den Hals hängen. Sie stecken sich Zettel zu und singen im Chor.

Schwarzanzugträgerchor:

Heil König Market, heil, heil heil. Oh großer Spender von Wohltaten, lang sollst Du leben, viel sollst Du geben.

Ein kleines dickes Männchen wuselt eilig von links nach rechts über die Bühne und kreuzt genauso wieder zurück

Marktmännchen singt:

Ich bin der Markt, ich bin erstarkt. Ich regle alles, ganz allein, allein, Alleingang und Allausgang. Ihr dürft mir huldigen, ihr dürft mich nicht beschuldigen, ich mache seelig, wer´s nicht glaubt wird insolvent, wer´s glaubt verliert sein letztes Hemd.

Schwarzanzugträgerchor:

Heil Dir im Siegerkranz, bis hin ins Siegerland, sollst Du uns führen. Gib uns das Geld das wir erstreben, mach uns reich, mach uns glücklich. Her mit dem Schotter, ein bißchen plötzlich.

Marktmännchen:

Was macht ihr mit den Zetteln, sprecht?

Schwarzanzugträgerchor:

Wir vermehren, wir erhebeln, wir explodieren den Kredit, macht alle mit, haltet alle Schritt. Wir kaufen, wir verkaufen, wir wetten und wir wetten noch mal drauf. Immer höher und höher steigt der Index. Die Papiere, die Zertifikate, die Derivate, wir liefern die frischeste Ware, die besten Ideen, aus nichts wird Reichtum im Handumdrehn.

Ein großer Baum wird von oben auf die Bühne herabgelassen, es ist der Bonussbaum, in einer Astgabel hält sich mühsam eine in weite Gewänder gehüllte Frauengestalt, Cassandra Register, das Unheilorakel. Die Schwarzanzugträger tanzen um den Bonussbaum mit steigender Extase.

Schwarzanzugträgerchor:

Dein Geschenk, oh König Market, wir danken Dir. Du schenkst uns den Baum des Bonuss, die reichen Früchte, sie fallen uns in den Schoß, sei fruchtbar Du Baum, sei fruchtbar, und lasse weiter reiche Ernte fallen, spende mehr, lass dicke Früchte uns erquicken, bis sie uns erdrücken, können sie uns nur beglücken, gibt mehr, noch mehr und immer mehr, gib schon her, los, los , her, her, losloslos,her-her-her.

CassandraRegister:

Ihr armen Toren, ihr habt Euch verschworen, zum Fell über die Ohren, dabei seid ihr verloren, schon völlig geschoren und dann auch verfroren. Ist der Arsch erst verwettet, ist er bald nicht mehr verfettet.

Reichitzki zur Seite:

Oh Jammer, grausamer Blödsinn. Ich will Shakesbeer. Anspruchsvolle Unterhaltung. Nicht immer diese bürgerlichen Trauerspiele.

Vortretend Schwarzanzugträger Acker Deutschmann.

AckerDeutschmann:

 Ich brauch 25 Pronzent Rendite, denn in Eurer Mitte lasst mich sein der Dritte, oder der Zweite oder der Erste.

Kleiner Sprechchor aus City, HerrLehmann und Goldiesachs:

Acker, Du kleiner Fixer, Du bist kein Angelsachse, also bleib auf Deinem Platze. Die große Finanzwelt,  die Feine, sollst Du nicht beschmutzen mit Deiner Kleinlichkeit.

U.B.Schwitz:

Es ist doch die eine Welt, die globale, die uns allen gemeinsam gehört. Und dieser schöne Baum, hat er nicht Früchte für uns alle? Für mich natürlich die meisten, wenn ich bitten darf, schließlich bin ich neutral und steuerparadiesisch, da darf es etwas mehr sein.

Sie tanzen wüst um den Baum, sie rütteln heftig daran, fette Bonüsse fallen herab, mühsam klammert sich CassandraRegister an den Ästen fest.

CassandraRegister:

Wißt Ihr was Ihr tut, Ihr Toren, Ihr zerstört, mit Eurer Gier, doch alles? Es kann, nicht gut gehen, wenn, die Hebel immer länger, werden, der Kredit, ist doch nur, ein Versprechen. Macht das Versprechen, zum Verbrechen, es wird sich rächen.

Es erscheint der gemeine Anleger, das kleine gierige Subjekt, Gierbert Dummbacke.

GierbertDummbacke:

Da hab ich nun auf meiner hohen Kante ein paar Zigtausend. Sie sind zwar schön, doch möcht ich mehr davon. Wer wagt es in Bankanien, mein Geld zu vermehren, ich will ihn ehren, er soll mich lehren, die Zauberkunst des Reichtummachens. Zwar hab ich viel, doch möcht ich mehr, noch mehr und immer mehr. Was sie können, die Herren in den Anzügen, in den Chefetagen, ich will es auch.

Auftritt des treuen Anlageberaters, der Dackelblick rechts mit listigem Aug links schielend verbindet,sein Name DresdnerCommers, alias Dasistnichtnormalfüreinebank.

Dasistnichtnormalfüreinebank:

Ihr habt zwar Geld, doch ich hab was Besseres, den Stein der Weisen, der aus Eurem bißchen Geld wirklichen Reichtum macht. Kauft ihn mir ab, den Stein der Weisen, berührt mit ihm ein Ding, und es wird pures Geld, frisch gedruckt, wo immer ihr wollt. Kauft sie die Zertifikate, die Sichergemachten, die Derivate, die Abgeleiteten, die Komponierten, die Kunstwerke, geschaffen Euch zu betören, Euch zu gehören, Euch zu verführen, Euch reich zu machen, Euch gleich zu machen, den Großen, den ganz Großen, dieser Welt.

GierbertDummbacke:

Ich wag´s, ich kauf´s. Ich will mit ganzem Herzen, reich sein, global sein , dabei sein, mir mein Stück nehmen vom Kuchen. Denn steht´s mir denn nicht zu? Bin ich denn nicht wie sie, die großen Hunde, die große Haufen machen und sie verkaufen, aus purem Gold, vielleicht?

CassandraRegister:

Ach Unheil, nimm Deinen Lauf. Es giert der Mensch solang er lebt, und wenn er tot ist, bleibt genug, für den Billigbestatter, hoff ich.

Vorhang. Ende 1.Akt.

Meister 31.01.2009, 11.10

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