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Ursachen der Krise



Hi, hier ist wieder Billie B. Stupid, Ihre Wirtschaftsamateurin. Heute möchte ich mit Ihnen mal über die Ursachen der Krise sprechen. Dass es im Kapitalismus Krisen gibt, ist ja nun wirklich nichts Neues, sie kommen gesetzmäßig vor. Aber nachgewiesen werden müßte, ob es eine andere Art von Ökonomie gibt, in der es keine Krisen gibt und wenn ja, was das dann kostet.

Die Tatsache, daß es Krisen gibt, heisst natürlich nicht, daß sie keine vermeidbaren Ursachen haben, dass man nicht Einiges tun könnte, um sie abzumildern und zu überwinden, und dass man umgekehrt natürlich auch schlimme Fehler oder Sünden begehen kann, die sie schlimmer machen.

Was haben wir denn hier für eine Krise und warum ist sie so schlimm geworden. Zunächst: sie ist noch längst nicht in ihren ganzen Dimensionen entfaltet, aber alle wisen schon, dass es schwer bergab gehen wird, das ist die Psychologie der Krise.

Ja, eine solche Krise hat ihre gefährliche Psychologie, man könnte es die Psychologie des Strudels bezeichnen, im Kopfe der Protagonisten findet man eine kreisförmige Abwärtsbewegung mit einem harten Aufschlag oder Versinken in dunkler Tiefe als Endpunkt.

Aber die Krise ist nicht nur Psychologie, sie hat schon materielle Ursachen, in der Regel bestehen die in Ungleichgewichten, die sich chronifiziert haben und deshalb eine Eigendynamik haben, wie die Massenanziehung eines großen Himmelskörpers.

Wir haben hier eine sich globalisierende Wirtschaft, die durch diesen Transformationsprozess labil geworden ist. Die teilsweise nie gekannt riesigen Profite, die die Gierphantasie vieler Marktteilnehmer stimuliert haben, sind Ausdruck dieser Labiliät. Verläßliche Wege wurden verlassen, neue Chancen und Märkte erschlossen und Risiken eingegangen, die sich als unübersehbar erwiesen.

Dabei ruhte das Ganze im Grunde auf der Dominanz einer Volkswirtschaft dieser Welt, der amerikanischen, die nicht nur die Welt wirtschaftlich, militärisch und kulturell dominierte, sondern auch das Weltwährungssystem. Wenn alle Länder als Sicherheiten für ihre eigene Währung Dollar halten, dann kann das so lange gut gehen, wie die Zentrale damit verantwortlich umgeht. Wenn man aber Dollars in Umlauf setzt nach Belieben wirkt das genauso, als hätte man in früheren Zeiten mittels Allchemie Gold in beliebiger Menge machen können.

Und genau dieser Sündenfall ist passiert: die Amerikaner haben komsumiert >auf Teufel komm raus< im wahrsten Sinne des Wortes. Konsum feuert eine Wirtschaft an, und es gibt genügend Leute in unserem Land, die das für eine prima Alternative für unsere Volkswirtschaft halten und sparen für Teufelszeug. Aber sie haben Unrecht: sparen heisst Werte behalten, konsumieren heisst verbrauchen. Und man kann einen Kuchen nicht zweimal essen. Wenn man nun mehr verbraucht als man erarbeitet, dann sieht das auf den ersten Blick so aus, als würde alles florieren, aber in Wirklichkeit muß jede Schuld beglichen werden, wenn nicht jetzt dann später, wenn nicht vom Schuldner, dann eben vom Gläubiger. Vielleicht haltet Ihr mich ja für völlig stupid, aber ich befürchte, dass die einfache Ökonomie heute gepredigt werden muß, um wieder auf den Boden den Tatsachen zu kommen.

Der Teufel, der da aus dem übermäßigen Konsum heraus kam, hieß weltweite maßlose Schulden, die dadurch scheinbar ausgeglichen wurden, dass die Gläubiger damit ihre Dollarreserven auffüllten. Länder wie Deutschland haben damit ihre Ölrechnungen bezahlt und das Geld wieder im Ausland ausgegeben, andere wie China und die Ölländer haben Billionen an Dollar aufgehäuft, ihnen gehört eigentlich Amerika, fatal!

Wir haben also als erste Weltkrise der Globalisierung im Grunde eine massive Inflation.

Ach wirklich, Inflation? Wieso merkt man dann nichts davon, haben wir nicht jetzt Deflation, keiner hat Geld und keiner kauft was, und die Märkte brechen deshalb zusammen, wie damals nach 1929?

An der Oberfläche sieht es nach Deflation aus. Es ist dadurch gekommen, dass jetzt für überzogene Kredite Gegenwert gefordert wird und der ist nicht vorhanden, deshalb bricht der Konsumrausch jetzt zusammen, es entsteht eine Zusammenbruchskaskade. Derjenige der seine Kredite nicht bezahlen kann, reisst den anderen, der ihm Kredit gab in den Abgrund. Und die Banken, die zahlen sollen, können nicht, sind zahlungsunfähig und reissen damit ein Loch ins ökonomische Vertrauen, das das Eiswasser in den Bauch der Titanic laufen läßt. Wenn jetzt der Kiel bricht, ist das Schiff verloren. Dummerweise hat man beim Bau des Schiffes an der falschen Stelle gespart, die Struktur ist zu schwach.

Das Geld ist ja da, aber nicht da,wo es sein müßte. Sollen die Scheichs und die chinesiche Regierung jetzt in Amerika shoppen gehen, was sollen sie da kaufen? Klingt nach plausibler Lösung: die Dollarbillionäre kaufen die amerikanischen Schrottimmobilien zu Phantasiepreisen, doch Werte und Preise sind zweierlei, fragen sie Herrn Marx.

Das Geld ist da, aber es ist nur solange etwas wert, wie es dort bleibt, es ist eine zurückgestaute Inflation: würden die Dollarbillionen auf den Markt geworfen, würde der Dollar auf ein Hundertsel, Tausendstel oder was auch immer fallen, sprich: die Verluste würden realisiert werden. Kann sich jemand vorstellen, was das für die Weltwirtschaft bedeuten würde? Das Weltwährungssystem wäre endgültig >beim Teufel<, die Weltwirtschaft am Ende. Die Globalisierung Nr.1 endet mit dem vollkommenem Zusammenbruch. Das kann sich keiner wünschen, nicht mal der radikalste Öko, Globalisierungsgegner, nicht mal die überlebenden Kommunisten, aber vielleicht fragt man mal Frau Wagenknecht, ob sie nicht doch klammheimliche Freude empfinden würde?

Viele Leute fragen sich, ob es so schlimm sein kann wie nach 1929, aber kaum jemand glaubt zumindest sagt das absolut niemand- dass die damalige Krise ein Kinderspiel war verglichen mit der heutigen.

In Wirklichkeit gibt es keinen Präzedenzfall: die globale Depression mit der globalen Inflation als Grundlage, das hat es noch nie gegeben.

Die Politik gibt sich selbst gute Noten für Krisenbewältigung, sie schwätzen schon wieder über Oberflächenphanomene wie wohlfeile Konjunkturprogramme. Dabei ist die Frage, ob man in den Chefetagen von Politik und Wirtschaft wirklich nichts begriffen hat, oder ob man versucht durch Kopf in den Sand stecken, den Bankrott noch hinaus zu zögern: Bisher ist doch gar nichts Schlimmes passiert, dachte der vom Wolkenkratzer Gestürzte, als er an der 30. Etage vorbei fiel!

Kann man durch Konjunkturprogramme etwas erreichen? Der Dimension des Problems sind sie absolut nicht angemessen, sie entfachen ein Konsumstrohfeuer, wiederum auf Pump, das jede Nachhaltigkeit vermissen lässt.

Es gibt vielleicht noch einen positiven Punkt, wenn man Konsumgutscheine ausgibt: die ärmeren Bevölkerungsschichten können sich vor dem endgültigen Absturz ins Elend nochmal ein paar letzte Wünsche erfüllen. Es ist so, als ob der Kommandant einer belagerten Festung die Vorräte plündern läßt, damit alle sich nochmal richtig vollfressen können, bevor sie drauf gehen. Sind wir wirklich reif für derartige Verzweifelungstaten?

Nennt mich komplett stupid, aber ich sehe auch in dieser Krise Chancen: man muß vorwärts gehen, zu einer anderen Globalisierung, das vorhandene Geld und die zu machenden Schulden müssen etwas Nachhaltiges bewirken: baut endlich die Teile der Welt auf, die noch in Elend und Armut leben, dort kann investiert werden mit Gewinn für alle. Eine Weltanstrengung, die schließlich allen zu Gute kommen wird. Gibt es denn irgendwelche Hinweise darauf, dass sowas funktionieren kann?

In kleinerem wenn auch gewaltigen Rahmen hat es das schon mal gegeben: nach dem 2.Weltkrieg haben die Amerikaner, sie sollten sich daran erinnern, durch das European Recovery Programm, besser als Marshallplan bekannt, genau das gemacht: sie haben Kredite gegeben und Waren dafür geliefert und Europa wieder aufgebaut, eine nachhaltige Entwicklung ermöglicht. Was haben sie damit erreicht? Sie haben nicht nur Europa wieder auf die Beine geholfen, sondern sie haben auch ihre Nachkriegsdepression damit abgeschwächt. Es ist also nicht pure Fiktion, dass man, wenn man anderen wirtschaftlich hilft, sich selbst hilft. Es kann funktionieren.

Der Krieg gegen Armut und Hunger kann die Weltwirtschaft retten, klingt völlig absurd, aber denkt an Eure Stupid, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt.

Meister 08.12.2008, 19.53

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