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Ausgewählter Beitrag
Schulbeginn im Tagesspiegel
Frau Vieth-Entus darf heute zum Schulbeginn den Leitartikel unter dem Titel "Fürchten und Freuen" schreiben. Es geht um das neue Schuljahr und die Reformen, die unser geliebter Senat vorhat.
Sie haben die Hauptschule als die Quelle alles Übels ausgemacht, die wird nun abgeschafft, und alles wird gut. Man könnte auch die Krankenhäuser abschaffen, wenn man keine Schwerkranken mehr sehen will.
Die neue >Sekundarschule< wird nun alle beschulen, außer diejenigen, die ehrgeizige Eltern rechtzeitig in die Gymnasien verschieben können, auch nicht immer zum Vorteil der Kinder. Es ist sicher richtig, was eine Studie jetzt sagte, daß ein Drittel der Kinder falsch eingestuft sind, ein Teil zu niedrig, ein Teil zu hoch.
Es kommt doch in Wirklichkeit darauf an, was die Schulen wirklich leisten, wes Geistes sie sind.
Herrschen dort die Grossfressen, Messerhelden und Drogenfuzzies oder werden die konsequent am Boden gehalten und die "normalen" Schüler, also die, die etwas lernen wollen, bestimmen die Peer groups (welches deutsche Wort würde eigentlich dafür passen? Gleichaltrigenclique? ) .
Der Kern ist Frau Entus Artikel lautet : "Allerdings muss man auch wissen, das diese Reformen vorerst die letzten ... großen Stellschrauben sind, an denen die Politik drehen kann. Alles Weitere muss dann von innen kommen, denn Geld für mehr Lehrer und kleinere Klassen wird es nach Stand der Dinge nicht geben."
Damit ist das Schicksal dieser "Reformen" besiegelt: wenn man meint, man könnte die zum nicht kleinen Teil verhaltensgestörte Klientel der Hauptschulen zum Nulltarif in die Gesamt- und Oberschulen integrieren wird die Verhauptschulung dieser neuen Sekundarschule erreichen.
Mir tun jetzt schon die weniger durchsetzungsfähigen Schüler leid, die mit 2-3 oder 5 Schlägern, Gruppenterroristen (d.h. Leute, die ihre Gruppe terrorisieren) und Störenfrieden keinen normalen Lernablauf mehr haben werden.
Und die Lehrer, die wahrscheinlich wieder zu Medikalisierungstricks (Leute zu Kranken zu erklären, die nicht beschulungsfähig sind) greifen müssen, um diese Leute irgendwie daran zu hindern, die Klasse zu verderben.
Wahrscheinlich werden also die "Verdammten dieser Schule", dann eben in Sonderschulen landen oder wenn die auch abgeschafft werden, dann eben in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Aber ehrlich gesagt, es ist vielleicht das kleinere Übel, als sie die normalen Klassen kaputt machen zu lassen. Sicher soll jeder seine Chance haben. Aber das gibt es nicht zum Nulltarif.
Wie lange brauchen die Bildungspolitiker noch, um das zu begreifen? Ist es Tragik, oder Dummheit und Verblendung, dass sie an "Stellschrauben" drehen und nicht das Geld einfordern, was erforderlich ist, um die Schule für alle zu einem Ort der BIldung zu machen.
Ich bin absolut nicht der Meinung, dass es um Abscheidung der Schlechten geht, jeder soll wirklich seine Bildungschancen haben, auch eventuell später, wenn er dann vernünftig wird, aber niemand hat das Recht durch sein Verhalten, die anderen bei hrem Lernen zu stören.
"Fürchten oder Freuen"? Ehrlich gesagt, keine gute Überschrift: >Kopfschütteln und Hände über dem Kopf zusammenschlagen<, scheint mir angesichts des neuen Berliner Schuljahrs eine angemessenere Kommentierung. Was mir weiter in in den Kopf will, wie die vorherrschenden Parteien mit ihrer Bilanz von Bildungsdisaster damit auch noch Wahlpropaganda machen?
Meister 30.08.2009, 10.52
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