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Thema: Medizin, Psycholgie, Kinder

Künstliches Koma

Immer häufiger spukt der Begriff des >künstlichen Komas< durch die Medien, zuletzt bei Ministerpräsident Althaus und bei Monika Lierhaus.
Ich habe das Gefühl, dass in der Öffentlichkeit der falsche Eindruck hervorgerufen wird, es handele sich um ein "Koma" im natürlichen medizinischen Sinne.
In Wirklichkeit handelt es sich um ein Narkoseverfahren, was bei schwerwiegenden Erkrankungen und postoperativ den Patienten vor Schmerzen und Streß abschirmt und die Stoffwechselvorgänge so verändert, dass eine unkompliziertere Heilung stattfinden kann. Der Patient ist dabei schon  ernsthaft erkrankt, aber das "Koma" zeigt nicht , dass es ihm so schlecht geht, sondern ist ein Heilmittel.
Beim "natürlichen" Koma dagegen sind die Körpervorgänge durch die Erkrankung so ernsthaft gestört, dass die Gehirnfunktion so stark beeinträchtigt ist, dass der Patient mehr oder weniger tief bewußtlos ist oder gar kurz vor dem endgültigen Ausfall der Hirnfunktionen.
Am liebsten also gar kein Koma, aber wenn dann nur das künstliche. Dabei meine ich natürlich nicht das selbst herbeigeführte künstliche Koma!

Meister 17.01.2009, 14.27 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Die Gewichtsfrage


Überall stehen die Ratgeberartikel zur Gewichtsfrage. Eigentlich sind sie alle voll langweilig: unisono wird Sport gepredigt, richtig aber  das weiß doch jeder und wissen allein hilft sowieso nicht. Und es werden mehr oder weniger vollkommen unsinnige Ernährungsratschläge gegeben. Dabei wird entweder eine >Diät< empfohlen, dabei weiß auch wiederum jeder, dass die alles schlimmer macht egal wie sie heisst oder was sie beinhaltet. Noch schöner sind aber die Artikel, die den schönen Satz enthalten: "Vor allem muss die Ernährung umgestellt werden!"
Dabei ist mir allerdings gerade in einem  "Expertenartikel" von Dr.med.XYZ folgende Neuerung aufgefallen: "Die Ernährung soll eiweißreich, fettarm und kohlenhydratarm sein." Nach dem low-fat und low-carb jetzt also das low-fat-carb. Aber eine übermäßige Proteinzufuhr ist doch keineswegs gesund! Wenn sich das auch noch bei den "Experten" rumspricht wird es bald heissen: "Essen sie eiweißarm, stark fettreduziert und verzichten sie nach Möglichkeit auf Kohlenhydrate. Dafür essen sie reichlich! Aber passen sie auf, dass die neben ihnen grasende Kuh nicht futterneidisch wird"

Meister 16.12.2008, 12.51 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Immer wieder die >Erkältung<




Der liebe Dr. Wewetzer beschäftigt sich in seiner heutigen Tagesspiegelkolumne mal wieder mit der uralten Anti-Erkältungs-propaganda.

Hintergrund der Geschichte ist, dass früher die Eltern mit ihren Kindern im Winter absolut nicht raus gehen wollten, weil sie >Erkältung< fürchteten.Dies hatte für die Kinder natürlich negative gesundheitliche Folgen, ohne dass die Zahl der >Erkältungen< zurück gegangen wäre. Außerdem hatte man inzwischen entdeckt, dass diese Erkrankungen von Viren oder eventuell auch Bakterien verursacht werden, also Infektionen sind. Daraufhin hat die Medizin, besonders die Kindermedizin, den propagandistisches Schluß gezogen, die Existenz der >Erkältung< vollends zu bestreiten. Die jahreszeitliche Häufung in den Wintermonaten wurde duch engere persönliche Kontakte in den Wintermonaten erklärt. Dieser alte Propagandastand wird von Dr.Wewetzer als neueste Erkenntnis verkauft, und er macht sich lächerlich über "Windpunkte" in der chinesichen Medizin, die man warm halten müßte.

Ehrlich gesagt, ich glaube, man muß die Erkältungsfrage etwas differenzierter sehen: natürlich ist es nicht die Kälte allein, die zu diesen Erkrankungen führt, es sind schon Infektionen. Aber diese finden nicht im luftleeren Raum statt, ob es zu ihnen kommt ist eine Frage der konkreten Bedingungen: die Tatsache der Anwesenheit und die Häufigkeit von Infektionserregern gegen die das Individuum nicht immun ist (Syndrom des ersten Kindergartenwinters), Umweltbedingungen - mangelnde Luftfeuchtigkeit und Überhitzung in geschlossenen Räumen genauso wie Kälte und Feuchtigkeit draußen genauso wie die Tabakrauchbelastung der Umgebungsluft, und Faktoren des Individuums wie Alter (Immuntrainingsnotwendigkeit des Kleinkindes) und gesundheitlicher Zustand. Konkret handelt es sich bei der Frage, ob es zu einem solchen Infekt kommt, um ein Grenzflächenproblem: gelingt es der Abwehr in der vordersten Linie, also auf der Schleimhaut der Atemwege. die >Infektion< also das Eindringen der Erreger zu stoppen. Bei einer optimal aufgestellten Abwehr muß es  nicht unbedingt zum Eindringen der Erreger kommen. Diese Grenzfläche, die die erste Linie bildet, kann nun durch verschiedene Faktoren  positiv oder negativ beeinflußt werden, innere z.B. Trainingsfaktoren und Besiedelung mit Schutzorganismen, aber auch äußere wie beispielsweise Kälte. Durch unangemessene Kältereize kann es durchaus dazu kommen, dass reflektorisch die Schleimhaut nicht gut genug durchblutet,  die Frontlinie so geschwächt wird und die Viren durchbrechen können, es also durch Verkühlung hier zur Infektion dort kommt.  Das erklärt die jahreszeitliche Häufung besser als die Theorie des winterlichen Zusammenhockens. Aber gleichzeitig kommt es nicht durch jede Unterkühlung, sei sie lokal oder allgemein zum Infekt. Im Gegenteil, gerade das Trainieren von Kältereizen hilft dem Immunsystem, sich besser mit seinen Aufgaben auseinanderzusetzen.  Beispiel dafür, dass es die oben genannten Kältereflexe gibt, ist allgemein bekannte Tatsache, dass ein Kaltreiz im Nacken ein Nasenbluten stoppt.

Fazit: es gibt Erkältungen, auch wenn sie in Wirklichkeit Infektionen sind. Es gilt nicht der Kälte aus dem Wege zu gehen, sondern schlechte Abwehrbedingungen insgesamt zu vermeiden, dazu muß man auch viel an die frische Luft gehen. Und das gilt für alle.

Kälte hat insgesamt eine ganze Reihe von Folgen für Warmblüter,neben dem Erfrieren . Viele der Schmerzen im Muskel- und Gelenkbereich, die so gern als >Verschleiß< etikettiert werden, sind auch ursächlich  auf  die Kälter unserer  Klimazone zurück zu führen, im wärmeren nämlich wesentlich weniger vorhanden.

Meister 30.11.2008, 13.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Niedlicher Spruch


Ein 2jähriger türkischer Junge, total netter Vater. Das Kind hat einen Body an mit der Aufschrift: >Seid lieb zu mir, ich bezahle Eure Rente<.
Das fand ich total lustig und niedlich, besonders bei so einem freundlichen lockigen Kleinkind. "Dann müssen wir ihm aber zunächst mal eine gute Ausbildung und dann eine prima Arbeit sichern", hab ich zu dem Vater gesagt. Ein typisches Inländerproblem.

Meister 20.11.2008, 21.13 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Kann man ADHS vorbeugen?


Auf diese Frage, gestellt bei einer Fortbildung neulich, kriegt man natürlich von Kinder- und Jugendpsychiatern kaum eine vernünftige Antwort. Gut, eine Antwort fand ich nicht so schlecht: Man müsse vermeiden, daß die Kinder ein Mißerfolgserlebnis nach dem anderen haben.
Ich persönlich denke, daß man schon vorbeugen kann, und auch sollte. Die ganzen SAchen wie Hirnstoffwechsel aus dem Gleichgewicht und erbliche Belastung - alles geschenkt, wird scon wahr sein, aber da es keine objektive wissenschaftliche Diagnose ADHS/ADS gibt, verbergen sich darunter natürlich auch sehr verschiedene Personen. Man wird sicher nicht bei allen Vorbeugen können, aber man könnte schon i Kleinkindalter einiges machen. Die Kinder brauchen,wie alle anderen, vielleicht sogar mehr als alle anderen Liebe, Zuwendung und viel Zeit. Bei den unruhigen Säuglingen sollte man durch Körperkontakt und interesseweckende Spiele versuchen, die Aufmerksamkeit schon etwas länger zu fesseln, die Sinnesreize so dosieren, daß sie auseinander gehalten werden können und vor allem Exposition gegenüber elektronischen Medien vollkommen vermeiden, was trivial klingt, aber wahrscheinlich nich so selbstverständlich ist, wie es sich anhört. Das gleiche gilt dann für die 1-2 jährigen, die viel Zuwendung und Zeit brauchen, aber auch klare Grenzsetzungen. Durchgängig gilt, daß man Interessen stimulieren sollte ohne die Sensorik und die Verarbeitungssysteme zu überlasten. In diesem Alter muß man anfangen das Selbstwertgefühl aufzubauen und soziale Kontakte in zunehmender Menge einzuführen. Eine frühzeitige Krippenbetreuung ist natürlich für die gefährdeten Kinder das reine Gift, weil sie sozial überlastet werden mit zu vielen Bezugspersonen und Konkurrenten. Einwand gegen diese Behauptung könnte natürlich sein, daß gerade in Familien wo es nicht so gut läuft, eine frühe externe Betreuung gut sein könnte. Richtig, aber die darf dann nicht die unpersönliche Behandlung in der Familie reproduzieren, da wären Tagesmütter besser, wenn sie denn so sind, wie sie sein sollten.
Da sind wir bei einem ganz wichtigen Thema: die Kinder sind unterschiedlich , die ELtern sind sehr unterschiedlich und die Betreuer sowieso. Das macht generelle Aussagen immer so schwierig, sie stehen im Grunde immer unter einer Reihe von Vorbehalten. Ich will es hier im Moment nicht weiter treiben, demnächst weiter mit Kindergartenalter, Vorschule und Schule. Das Thema ist auch ein sprichwörtlich weites Feld, das in verschiedenen Richtungen beackert werden muß.

Meister 16.11.2008, 11.21 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ferienkopfschmerzen

Da kommt ein 14jähriger und klagt darüber, er habe seit 3 Wochen bohrende Kopfschmerzen hinter dem rechten Auge, sie werden im Laufe des Tages immer schlimmer. Früher hatte er nie Kopfschmerzen. Da denkt man natürlich an besorgniserregende Krankheitsbilder. Aber es sind doch Ferien, immer noch Ferien. Was er denn so in den Ferien macht, wollte ich wissen, dachte es könnte vom vielen Schwimmen kommen oder von einem Sonnenstich vielleicht. - Nein, macht er nicht, er ist viel am Computer. Was er denn da so macht? - Computerspiele. Und welche? - Ballerspiele. Und wie lange am Tag? - Ungefähr 10 Stunden.
Über diesen Dauerbeschuss bin ich dann aber doch sehr erstaunt, verwundert oder soll ich sagen: fertig auf der Bereifung! Müssen die Lehrbücher demnächst neu geschrieben werden?
Was ist Schulstreß gegen Ferienstreß?
 

Meister 19.08.2008, 21.38 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Familienhebammen??

Der neueste Gag in der offiziellen Berliner Kinderbesorgnisscene sind die Familienhebammen. Problemfamilien sollen länger als bisher von Hebammen betreut werden, damit sie ihre Kinder nicht mißhandeln, vernachlässigen  oder sonstwie  nicht optimalisieren.
Ein ungeheuer populärer Schritt, da Hebammen ja ein bekannt positives Image haben. Aber wie heisst es so schön: Schuster bleib bei deinen Leisten! Die Hebammen haben nicht nur absolut keine Qualifikation für diesen Job, sie sollten sich auf ihre Kernaufgabe der Betreuung um die Geburt herum beschränken, sie sind darüber hinaus auch heute schon nicht hilfreich, wenn sie sich in medizinische Fragen einmischen. Der größte Gegenwind gegen Vitamin D- und Fluoridprophylaxe und Impfungen kommt heute von ihnen.
Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Buschkowsky, den ich sehr schätze, hat dazu mal wieder genau das richtige gesagt: "Da gab es doch mal die Säuglingsfürsorge!" Ja, die gab es in der Tat, und sie haben sie schlicht zu Tode gespart nachdem sie sie zuvor von ihren eigentlichen Aufgaben entfrmedet hatten. Denn die bestanden gerade darin, bei Problemfamilien nach dem Rechten zu sehen.
Wenn jetzt die Hebammen es richten sollen, dann bedeutet das zum einen, daß der Staat die Kosten den Krankenkassen aufbürden will, zum zweiten daß ein Berufsstand der durch die sinkenden Geburtenzahlen um seine Auslastung fürchtet sich ein neues, allerdings falsches, Berufsfeld erschliessen will und zum dritten, daß dann die Hebammenfans monatelang mit ihrer Hebamme sich verlustieren  werden, während die Problemeltern diese gar nicht rein lassen.
Aber die Politik hat mal wieder einen schönen Propagandacoup gelandet.
Wie gesagt: ich schätze die Hebammen und ihre Arbeit sehr,aber man sollte wirklich  dort arbeiten, wo das eigentliche Kompetenz- und Arbeitsfeld liegt, andere Ansprüche sind  zumeist nicht  weiter führend oder gar schädlich.
 

Meister 11.08.2008, 21.20 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Fortbildung

ist zweifellos eine wichtige Sache. Und sie ist auch vorgeschrieben. Auch wenn ich diese Punktejagd angangs völlig blöde fand muß ich sagen, daß es auch Spaß machen kann. Bsonders in dem Maße wie das Angebot zunimmt. Die Online-Fortbildungen sind inzwischen wirklich vielfältig geworden und man kann sich heraus suchen, was nicht nur Punkte bringt, sondern auch Erkenntnis. Im Prinzip finde ich diese Bevormundung ohne inhaltliches Konzept immer noch blöd - aber man arrangiert sich. Es könnte besser sein, aber man muß auch damit rechnen, daß losgelassene Bürokraten auch noch wesentlich schlimmere Szenarien durchpauken könnten. Vielleicht könnte man mit einem eigenen Konzept auch noch etwas besser machen, vieles ist eben schlicht eine Frage der Kooperation und Kommunikation.
 

Meister 10.08.2008, 19.12 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Gewicht und Hunger

Zugegeben, es gibt immer mehr Dicke. Und es gibt immer mehr Leute, die versuchen mit "Diäten" abzunehmen, es aber nicht schaffen, sondern das Gegenteil erreichen.
Ein wichtiger Faktor in der Diätfrage ist der Hunger. So absurd es klingt: Hungern macht dick! Natürlich gilt das nur bei uns, wo die Lebensmittel im Überfluß vorhanden sind und auch alltäglich. Man könnte vielleicht korrekter sagen: Hunger macht nur dünn, wenn man wirklich nichts zu essen hat.
Unser Körper ist eine uralte Konstruktion und eine geniale dazu. Es gab eben früher, und das betrifft alle Lebewesen, die sich selbst vom Lebendigen ernähren, oft Zeiten, in denen nichts oder zu wenig zu essen vorhanden war. Dafür wurden ausgefeilte Sicherheitsprogramme entwickelt. Da ist zum einen der Hunger selbst, eines der quälendsten Gefühle überhaupt, nur zu vergleichen mit Durst und Atemnot. Hunger induziert nicht nur ein Suchverhalten, das bis zum Kannibalismus gehen kann, er setzt auch im Körper Mechanismen in Gang, den Verbrauch zu reduzieren, den Aufbau zu bremsen, und notfalls auf absolute Sparschaltung zu gehen.
Angenommen man hat einen täglichen Bedarf von 2000 Kcal, dann kann man den um mindestens 30% wahrscheinlich sogar 50% reduzieren, wenn man ein tägliches 2000 Kcal Bilanzminus hat, nimmt man knapp 200g ab, man kann mit 10kg Reserve also 50 Tage durchstehen. Sind die Reserven absolut aufgebraucht, kann man immer noch die Struktur abbauen, dann ist aber bald Schluß, alle Kompensationsmechanismen versagen irgendwann. Aber in der natürlichen Umwelt ist es ja auch auch so, daß jede Hungerperiode mal zu Ende geht und dann steht, so absurd wie natürlich übermäßig Eßbares zur Verfügung. Jetzt werden andere Prozesse angeworfen: es muß so schnell wie möglich der Überschuß verwertet werden, bevor der Segen wieder vorbei ist. Nehmen wir mal an, man könne dann 5000 oder gar 6000 Kcal täglich essen, hätte vielleicht 4000 Kcal Bilanzplus, dann könnte man 400g zunehmen, wenn sehr gutes Essen zur Vefügung steht, könnte es sogar noch mehr sein, aber das natürliche Futter ist ja nicht so hochkalorisch, man muß schon ganz schön ackern, um sich von Beeren, Wurzeln und Gemüse aufpäppeln zu können.
Deshalb bestand ein ziemlich großer Teil der menschlichen Zivilisationsarbeit darin , rund ums Jahr eine ausreichende Menge möglichst hochkalorischer Nahrungsmittel bereit zu stellen.
Mit heutigen Lebensmitteln kann man wahrscheinlich, wenn man gesund und jung und hungrig ist, bestimmt täglich 500g und mehr zunehmen, also mehr als 5000 Kcal Überschuß erzielen, an Einzeltagen mehr ,aber im Durchschnitt düfte man es nicht schaffen auf 1 kg Gewichtszunahme zu kommen. Praktisch wird es kaum möglich sein, mehr als 10kg im Monat zuzunehmen und das natürlich auch nicht jeden Monat.
Aber die Asymetrie ist eingebaut, man nimmt leichter zu als ab, wenn genug zu essen vorhanden ist.
Was bedeutet das für die Gewichtsfrage? Hungern ist der falschste Weg, wenn man abnehmen will, man nimmt durch essen ab und nicht durch hungern. Und man kann nur langfristig Erfolg haben und nur langfristig Erfolg beurteilen.
Aussagen wie "20kg in 4 Woche abgenommen" oder noch extremer, sind erfunden, erlogen oder durch Amputation zu erklären, Shylock läßt grüßen.
Deshalb ist es auch völliger Nonsens wenn Kurkliniken die Adipösen nach der Tonnenideologie behandeln: "Die Gewichtsabnahme nach 3 Wochen war....."
Noch ein Wort zu Kindern und Jugendlichen: für die sollten Diäten und Reduktionskost absolut Tabu sein, sie sollen auch in der Regel gar nicht abnehmen, sondern nur langsamer zunehmen. Kinder und Jugendliche bauen auf und wachsen, und sie brauchen einen leichten Kalorienüberschuß , um sich optimal zu entwickeln.
Wenn man sie zum Hungern verurteilt, tut man ihnen etwas an, zum Glück allerdings führt das meist nur zu Umgehungsstrategien, die unglücklicherweise leider wieder zu noch größerer Gewichtszunahme führen.
 

Meister 13.07.2008, 20.03 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

LB = lernbehindert?

Gespräch mit einer Lehrerin über zwei Kinder mit ADS, die sie als lernbehindert einstufen will. Dabei gibt es folgende interessante Erkenntnis.: die Mutter des einen Kindes hat sich geweigert, es von der Schule testen zu lassen, deshalb haben sie keine Handhabe, es in die Lernbehindertenschule zu stecken. Die Mutter des anderen Kindes hat zugestimmt, der Test hat sie als lernbehindert schulaktenkundig gemacht und das ist jetzt ein Urteil ohen Wiederkehr: sie muß in die Lernbehindertenschule und zwar schon ab nächste Woche.
Da kann man sich nur wundern, vor allem wie umstandslos man im LB-Orkus verschwinden kann.
Natürlich gibt es Kinder, die so schwer lernen, daß sie in der Regelschule so total überfordert sind, daß sie nur leiden und daß man es denen vielleicht leichter machen muß, in dem man sie auf eine Schule schickt, die sie nicht überfordert, aber es verwundert doch sehr, wie leichthändig diese Einstufung heute vorgenommen wird. Vor allem wird den Kindern vorgeworfen, daß sie zu langsam seien. Wer also in dem Tempo das Pisa diktiert nicht mithält kommt aufs Abstellgleis. Früher durfte man sitzen bleiben und wiederholen, heute werden alle soooo gefördert, daß keiner mehr sitzen bleibt. Außer natürlich.... und dann ist man eben nicht mehr normal sondern lernbehindert. Ich finde es perfide, daß Kinder so fertig gemacht werden. Die LB-Schule wird dann natürlich auch als die optimale Förderung verkauft. Komischerweise habe ich aber in allen Fällen, die ich kenne den Eindruck, daß dort mit einem fröhlichen Happy-go-nutty die Schulpflicht abgefeiert wird und viele hinterher gar nichts gelernt haben, von einem Hauptschulabschluß ganz zu schweigen. Angeblich soll man auch wieder auf die Regelschule zurück kommen können. Nur sind alle Versuche, die ich kenne, abgeschmettert worden, es mag natürlich Gegenbeispiele geben.
Ich kann nur raten, wenn es Schwierigkeiten in der Schule gibt, extern untersuchen und testen zu lassen und die Erkenntnisse darüber nur soweit in die Schule zurück fliessen zu lassen wie das aktenverträglich möglich ist. Man kann dann sehen, welche Therapie oder Förderung nötig und möglich ist, man kann eventuell dann auch eine alternative Schule ansteuern.
Kann es sein, frage ich mich angesichts der oben genannten beiden Fälle, daß ein Teil der Sozialselektivität in unserem Schulsystem darin besteht, welche Eltern sich alles gefallen lassen und welche nicht? Würde ein Lehrer sich trauen, beim Kind eines Beamten oder gar eines Akademikers einen Lernbehindertentest vorzuschlagen, auch wenn der über Tisch und Bänke geht in der Schule?
 

Meister 29.06.2008, 13.00 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL