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Thema: Ost 68 kommt !

Wer studierte in der DDR?

Die Generationswechsellegende:
In der DDR gab es eine Legende, vielleicht wurde sie auch quasioffiziell lanciert, bei Hermann Kant hat man beispielsweise davon gelesen, dass die Arbeiterkinder studieren durften und die Intellektuellenkinder Arbeiter werden müßten.

In Wirklichkeit war daran kein Wort wahr.
Wirklich studiert haben meistens Kinder von Intellektuellen, wenn sie denn die Mindestanforderungen an Staatstreue erfüllten.
Die Arbeiterkinder wurden mit der 10. Klasse abgespeist und damit, dass man jede Ausbildung zum Fachschulstudium hochstilisierte.

Der Generationswechsel hat also in Wirklichkeit niemals stattgefunden, der Vorrang des Proletariats auch nicht.

Trotzdem war diese Legende nicht sinnlos: sie sollte die Intellektuellen an den Staat binden: wenn ihr wollt, dass eure Kinder studieren können, dann müßt ihr besonders folgsam mitmachen, eure Kinder zu braven Jasagern erziehen, die alle Doktrinen des Marxismus-Leninismus runter beten können, auch wenn sie nichts davon verstanden haben; ihr selbst und eure Kinder sollt bei allen offiziell verordneten Appellen, Demonstationen und staatlichen Events winkelementeschwingend auftauchen, und ihr dürft euch große Mühe geben, die Politik der Partei als eure persönliche politische Auffassung bei allen privaten und öffentlichen Gelegenheiten zu vertreten. Denkt immer daran, ihr gehört nicht zur eigentlich herrschenden Klasse, das ist natürlich das Proletariat, das sind wir, die Partei, in dessen Vertretung.

Klartext: macht voll mit, dann haben eure Kinder eine Chance, sonst nicht.

D.h. es gab 3 Stufen: 1. die Kinder der Nomenklatura (=Funktionärsclique, für alle, die es nicht wissen), die durften sich schon was raus nehmen. 2. Die Kinder der Intellektuellen, die mußten voll parieren. 3. Die Kinder der Arbeiter und anderer kleiner Leute, die mußten nicht nur parieren, sondern auch noch den Nachweis bringen, dass sie intellektuell besser waren, die mußten "Klassenbewußtsein" raushängen lassen und volle Strebsamkeit drauf haben, sonst wurde das nichts.

Warum hat das Regime das gemacht? Diese Frage ist recht leicht zu beantworten: das Regime hatte zu wenig Unterstützung in der Bevölkerung, alle die es konnten, waren in den Westen abgehauen, man mußte nehmen, was man kriegen konnte, aber dafür voll disziplinieren.
Und die Arbeiter und ihre Kinder?
Naja, irgend jemand mußte ja auch noch die Arbeit machen, und die waren doch noch am wenigsten in der Lage in den Westen rüber zu machen.

Meister 19.07.2009, 17.03 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Anerkennung der Lebensleistung Ost




Ein immer wieder erwähntes Item in der Ost-West-Diskussion ist die Lebensleistung in der DDR. Ex-DDR-Bürger (ich lasse mal außen vor ein Adjektiv wie >viele<, >einige<, oder >bestimmte<) meinen, im Westen werde ihre Lebensleistung nicht hinreichend gewürdigt.

Es kann sich dabei nicht um eine Rentenfrage handeln, denn Ex-DDR-Bürger kriegen eine Rente, die dem entspricht, was sie im Westen gekriegt hätten, unbeschadet der Tatsache, dass ihre Lebensleistung bezüglich Rente in der DDR verjuxt worden ist, d.h. es wurde nichts für sie in der Rentenkasse einbezahlt oder zumindest so, dass nichts davon übrig ist. Schwamm drüber, die Einheit kostet eben auch was.

Es geht um das, was sie geleistet haben, völlig richtig. Merkwürdigerweise wird dabei aber niemals thematisiert, was sie wirklich persönlich geleistet haben, es wird niemals nach der individuellen Lebensleistung gefragt. Dann würde es wahrscheinlich auch peinlich für viele, denn die Frage, was sie in der DDR eigentlich gemacht haben, scheut ein Großteil der Berufs-Ossis mit gutem Grund.

Es ist doch gar kein Problem, die Lebensleistung von Leuten anzuerkennen, die in der DDR unter schwierigen Bedingungen sich und ihre Familie durchgebracht haben, selbst wenn sie Konformität heucheln mussten, obwohl sie anders gedacht haben und diesen Staat vielleicht toleriert oder verabscheut haben.
Auch Leute, die aus der DDR geflohen sind, so oder so, vielleicht eingeknastet, weil sie einen Ausreiseantrag gestellt haben, vielleicht diskriminiert, weil sie nicht so mitgemacht haben, wie man es von ihnen erwartet hat, oder Leute, die immer nur Schwierigkeiten hatten und niemals weg gekommen sind  - meine Hochachtung.
Und die Leute, die gedacht haben, sie müssen sich anpassen, weil sich sowieso nichts ändert und sie nur dies eine Leben haben - vollkommen zu verstehen.

Aber wer sind die Leute, die Probleme haben, ihre Lebensleistung in der DDR anerkannt zu bekommen?

Das sind die Profiteure des Systems, die "Kader" und "Kaderleiter", diejenigen, die andere denunziert, runtergeputzt und fertig gemacht haben. Das war nicht nur die Stasi, das ist auch nur so ein Märchen. Das sind die Parteiverantwortlichen und Kaderleiter und ihre 150% Gefolgsleute, die keinerlei Skrupel hatten im Sinne ihrer wirklichen oder vielleicht auch nur erfundenen Überzeugungen andere Leute fertig zu machen, ihnen die Lebensmöglichkeiten abzuschneiden und, die im gleichen Sinne wie ihre nazibraunen Vorgänger nicht verstehen wollen, dass das, was bei ihnen damals Recht war, in Wirklichkeit Unrecht ist.

Das ist der Kern der Unrechtsstaatdiskussion: wie kann etwas Unrecht sein, was in unserem Leben eine so zentrale Rolle gespielt hat, dem wir so angehangen haben?

Und das ist der Kernpunkt der Lebensleistungsdiskussion: wer Profiteur, Anhänger und Mitmacher des Unrechtstaats war, der sollte Selbstkritik üben, dessen Lebensleistung wird nur in ihrer Negation anerkannt werden können.

Meister 01.06.2009, 19.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Kurras reloaded

Wer hätte das gedacht: der Mord an Benno Ohnesorg war für viele von uns ein Fanal, und nach 42 Jahren kommt raus, der Täter war SED-Mitglied, Stasimann und schießwütig.
Natürlich war es kein Auftragsmord, aber möglicherweise war es schon im Sinne der Auftraggeber dieses Mannes Destabiliserung in die Insel Westberlin zu tragen und die Staatsorgane als quasifaschistisch erscheinen zu lassen. Immer an die alte Weisheit "Cui bono" denken!
Und die Weiterungen: wer weiß bei welchen Sachen SED und Stasi noch die Finger drin hatten? Es gibt ein paar weitere bekannte Beispiele, aber es ist sicher nur die Spitze des Eisbergs.
Kann man nicht irgendwas machen, um die Leute, die etwas wissen, zum Reden zu bringen, eine Amnestie bringt es nicht, da wird sowieso niemand mehr verfolgt. Aber vielleicht eine Historikerprämie: 50.000,-€ für jeden der ein relevantes Teil der geheimen Geschichte einem Historikergremium glaubhaft enthüllt.
So eine Art Geschichtsabwrackprämie.

Meister 24.05.2009, 21.49 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Hinter dem Witz

Da schreibt eine Else Buschheuer im Spiegel, soll Autorin sein, über Wessi/Ossi, sie lache heute noch über Sprüche wie "Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, beim Wessi ist es andersrum."
Der Charme des Witzes liegt in seinem netten Reim, aber fragen wir mal, was dahinter steckt.
 Der Ossi hielt nach der Wende den Wessi für etwas Großartiges und stellte dann fest, daß es keineswegs so war. Die Wessis kochten mit dem selben Wasser, wie die im Osten, bloß kam mehr dabei raus.
Es war ein Frustrationserlebnis: die sind doch wie wir (genauso doof!), warum erreichen die mehr als wir?
Natürlich waren die Wessis nicht schlauer oder besser, aber das war nicht deren Problem, sondern das war das Problem derjenigen, die sie für schlauer hielten. Die Wessis waren schlicht besser angepasst an die Verhältnisse und deshalb erfolgreicher als die Ossis ( wir sind hier bei der W/O-Terminologie der frühen Neunziger: Wessi=kommt aus  dem Westen, Ossi=kommt aus dem Osten).
Das eigentliche Problem war ein Komplex der Ossis selbst: sie dachten, der Westen, alles im Westen, die Leute allgemein im Westen, sind so viel besser als wir. Und sie waren frustriert als sie feststellten, daß das gar nicht so war: Der Westen hatte genauso Licht und Schatten und die Wessis waren keineswegs Lichtgestalten, konnten aber so aussehen.
Schon vor 89 war es schwierig, Leuten in der DDR zu vermitteln, daß im Westen nicht alles Gold war. Nach der Wiedervereinigung war zunächst Euphorie dann Katzenjammer im Osten angesagt. Und wiederum war es schwierig den Ossis zu vermitteln, daß im Westen nicht alles Gold, aber auch nicht alles Scheiße war. Denn der frustrierte Ossi neigte dazu, das was er in Unkenntnis in den Himmel gehoben hatte in Viertelkenntnis wieder in die Hölle zu tun, wie er es ja vorher gelernt hatte.
Denn die Ostpropaganda hatte tiefe Spuren im Ossi hinterlassen, aber das wollte oder konnte er nicht wahrnehmen: der Westen mußte entweder das Paradies sein, oder Karl-Eduard und seine Spießgesellen hatten doch recht.
Natürlich ist heute vieles anders und besser. Es ist ja auch viel Zeit vergangen. Als Manfred Krug am Ende der zweiten Staffel von >Liebling Kreuzberg< mit der Rikscha durchs Brandenburger Tor nach Westen zurück fährt, sagt er, sinngemäß zitiert: "Ost-West, alles Quatsch, in 20,30 Jahren ist das alles zusammengewachsen". Jurek Becker lebte damals noch, und dies "20,30 Jahre" fand man damals komisch, aber es war prophetisch.
Trotzdem sind wir von Ost-68 noch weit entfernt. Das kommt erst dann, sagt die deutsche Geschichte, wenn die Kinder, die sich heute gar nicht dafür zu interessieren scheinen, fragen: "Was hasst Du eigentlich damals gemacht in der DDR?" Und das wird dann ziemlich peinlich für viele, die heute noch über obigen Witz lachen können.

Meister 21.05.2009, 16.59 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Unrechtsstaat DDR






Seit Wochen geistert die Unrechtsstaatsdebatte durch Deutschland und man müßte sich doch eigentlich freuen können, dass das Thema aufgegriffen wird.

Nur wie?!

Gestern am 16. April versucht sich im Tagesspiegel mal wieder ein Ex-DDR-Bewohner, Lothar Heinke daran (Seite 8: >16 Millionen Seelen<) .

Sein Beitrag zeigt sehr gut, woran die Diskussion krankt, wenn sie von Ex-DDRlern bedient wird: es geht scheinbar gar nicht darum, was die DDR wirklich für ein Staat war, sondern wie sie sich gefühlt haben darin. Sie wähnen sich angegriffen durch die Unrechtsstaatsdiskussion, weil sie das Gefühl haben, ihnen werde vorgeworfen, ihr "Dasein in einem Unrechtsstaat vergeudet zu haben", anstatt dass ihre >Lebensleistung< anerkannt werde.

Deshalb kommt es dann zu so merkwürdigen Verdrehungen: "Wo fängt Unrecht an? Hat Unrecht getan, wer jeden Monat pünktlich seinen Beitrag für die Gewerkschaft... gezahlt hat. Oder wer dankbar mit dem Ferienscheck dieses FDGB an die Ostsee gefahren ist?"

Der Verfasser hat das Problem, dass er glaubt, wenn die DDR ein Unrechtsstaat gewesen sei, könne es nur Täter und Opfer geben, niemand auch nur irgendwas Positives tun oder zustande kriegen oder sich auch nur angenehm fühlen oder einrichten.

Tenor: Es war doch nicht alles schlecht, also kann es kein Unrechtsstaat gewesen sein: "Es geht um die eigenen Erfahrungen in einem Staat, in dem viel Unrecht geschehen ist. Deshalb war das noch lange kein totaler Unrechtsstaat , den wir uns 40 Jahre gefallen liessen."

Sagen wir es mal in aller Deutlichkeit: ob ein Staat ein Unrechtsstaat ist, bestimmt sich an der Ausübung seiner Staatsmacht gegenüber den Menschen: ist sie willkrlich oder rechtsstaatlich, d.h. entsprechend den Gesetzen, sind diese Gesetze demokratisch entstanden oder oktroiert, sind sie von unabhängigen Gerichten überprüfbar oder stehen vielleicht die Urteile schon vorher fest oder werden staatlich diktiert.

Es steht zu befürchten, dass sich auch in Nazi-Deutschland ( ein bekanntlich amtlich gesicherter Unrechtsstaat) eine ganze Menge Leute zeitweise ziemlich wohl gefühlt haben und sich eingerichtet hatten, manche sogar ein bißchen zu gut.

Also liebe Leute, wie man sich fühlt und einrichtet ist subjektiv und sagt nichts über den Zustand des Staates! Vielleicht sagt es etwas über die gefühlte Stabilität des Systems.

Das Symptomatische an dem, was Lothar Heinke schreibt, ist aber etwas ganz anderes: einerseits fühlt man sich immer noch von den Besserwessis übers Ohr gehauen, andererseits hat man doch ein schlechtes Gewissen, dass man in dem Laden mitgemacht hat, nicht weggegangen ist. Denn eins der Geheimnisse der Ossi-Wessi-Sache war immer, dass es sich in Wirklichkeit in großem Umfang um eine Auseinandersetzung zwischen den Ostlern, die weggegangen, und denen, die dageblieben waren, handelte. Wer wollte denn seine Grundstücke rückübertragen haben? Waren das Wessis gewesen? Nein, das waren Leute, die den Osten früher oder später verlassen hatten, deren Besitz sich die Zurückgebliebenen angeeignet hatten, die ihn nun wieder rausrücken sollten. Die Leute, die aus der Zone oder DDR nach Westen rübergemacht waren, bekamen natürlich den Zorn der Sitzengebliebenen ab. Es war ganz genau wie mit den Anti-Nazi-Emigranten, die wurden nach 45 auch nicht mit offenen Armen aufgenommen sondern als Verräter angesehen von den braven Bürgern, die mitgemacht und sich eingerichtet hatten.

Deshalb ist der schlimmste Satz von Heinkes Artikel der folgende: "Die, die Macht hatten, waren nur auf dem Papier die Starken in Wahrheit hatte die schweigende Mehrheit die Macht, freilich ohne sie anwenden zu dürfen." Lieber Herr Heinke, die eine Seite ist trivial: es ist immer die schweigende Mehrheit die die Macht haben könnte. Die andere Seite ist ein Armutszeugnis: "ohne sie anwenden zu dürfen", wer hat es ihnen denn verboten, wenn sie doch die Macht hatten: ihre eigene Feigheit und ihr eigenes Korrumpiertsein?

In Wirklichkeit ist es wahrscheinlich so, dass ein Unrechtsstaat immer die Herrschaft einer Machtelite ist, die mit Hilfe ihrer bezahlten Büttel und ein bichen Bestechung die Mehrheit zum Schweigen bringt.

Und ein Rechtsstaat? Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Unrechtsstaatsdebatte auch auf die andere Seite verweist: auch auf der anderen Seite ist nicht alles goldig, und niemand hat Anlaß sich auf ein hohes Ross zu setzen. Denn der Rechtsstaat ist ein in der Praxis verschwimmendes immer wieder umkämpftes Gelände. Man wird nicht durch Behauptung Rechtsstaat sondern nur die ständige Aufmerksamkeit einer möglichst großen staatstragenden Mehrheit, die auch die Rechte von Minderheiten und Andersdenkenden verteidigt.

Meister 18.04.2009, 11.39 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Egon mir graut vor dir

Die Rubrik "kreuzweise deutsch" im Tagesspiegel macht sich um Ost-68 verdient. Heute schreibt Angela Elis über die neuesten Umtriebe des Berufs- Ober-Ossis Egon Krenz.
[Nur nochmal zur Verdeutlichung: Ossi ist keine Herkunftsbezeichnung sondern  Geisteshaltung und Lebensstil. Vereinfachte Definiton: Ossi ist, wer die "DDR" gut findet. Analog dazu: Wessi ist, wer alles im Westen toll und richtig findet. Gemeinsames Charakteristikum: verbohrt und rückwärtsgewandt. Beide Haltungen sind nicht zukunftstauglich aber noch sehr präsent.]
Egon verteidigt neuerdings aktiv gewalttätige Dikaturen, so hört man, das wird seine kreidefutternden Genossen ärgern, mit sowas haben sie natürlich nichts zu tun. Nun hat es Egon aber auch schwer, er ist ja eines der wenigen Opfer der "Siegerjustiz" gewesen, die wirklich in den (milden West-)Knast gekommen sind, Freigang inklusive. Er war sozusagen der "Speer" der 90er Jahre, deshalb jetzt auch die publizistische Offensive.
Kernsatz von Frau Elis Artikel: "Krenz reduziert historische Wahrheit auf den gemeingefährlichen Nenner, jeder habe das Recht sich so zu erinnern, wie es ihm ins Weltbild passt."
Genau das ist es, was die Speers und Krenz verbindet: wir sprechen uns frei, da war doch gar nichts!
Aber genau deswegen war 68 nötig und wird Ost-68 kommen. Keine Sorgen ihr wohlberenteten Vergangenheitsverklärer des Arbeiter-Bauern-Paradieses, auch bei Euch kommt noch jemand und fragt: "Sag mal Opa, was hast Du damals eigentlich gemacht? Wen hast Du auf dem Gewissen?"
Nachsatz: Nicht alle Ossis sind natürlich Täter-Ossis, es gibt natürlich auch die große Masse des Mitläufer-Ossis, die zwar auf keiner Stasiliste gestanden haben, aber Profiteure des Systems waren, sich eingerichtet hatten in diesem gemütlichen Filz aus Datsche und Trabbi, von allem Schlimmen nichts gewußt haben und heute sagen, es sei doch alles ganz ok gewesen in der DDR, dies war schön und jenes gerecht und solches vieeeeel besser als heute. Mit anderen Worten nichts dazu gelernt.
War das nicht nach 45 genau das gleiche Problem gewesen, bevor 68 da aufgeräumt hat?

Meister 19.02.2009, 09.51 | (0/0) Kommentare | TB | PL

SED-Täter klagen gegen Opfer

Wirklich empörend ist es, dass die SED-Verbrecher, die bereit waren jegliches Unrecht auf Kosten ihrer Landsleute zu begehen, jetzt die Segnungen des Rechtsstaates ausnutzen, um ihre ehemaligen Opfer zu verklagen, wenn diese die Täter beim Namen nennen. Das hat ihnen natürlich ihr Vormann Iljitsch beigebracht, gleichzeitig gibt es Anlaß zu Spekulationen, ob die SED neben ihrem legalen "linken" Arm noch einen illegalen rechten hat, eine Geheimporganisation der Getreuen von Walter&Erich, die im Dunklen vernetzt sind.
Ist der Rechtsstaat wirklich machtlos?
Ich denke, die Gerichte dürfen da nicht versagen, es müsste in jedem dieser Prozesse eine gründliche öffentliche Erörterung des Umfeldes der Taten der SED-Leute geben, eine Abschätzung des persönlichen Anteils der Verbrecher und eine eventuelle nachfolgende Anklage gegen diese. Das würde ihnen den Appetit auf gerichtliche Auseinandersetzungen verderben.
Gleichzeitig müssten diese Prozesse ein derartiges Medienecho finden, dass die legale Seite der Partei diese Leute zurück in die Kellerlöcher schickt, aus Angst, dass sie die Wahlchancen der schönken "linken" Schmusewelt verhageln.
Weiterhin müsste ein Hilfsfond gegründet werden, der SED-Opfer vor Gericht gegen die mit schwarzen SED-Geldern munitionierten Genossen beisteht.

Meister 29.01.2009, 10.12 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Stasi-Ossi-Leserbrief

Heute im Tagesspiegel endlich mal wieder ein richtig vollmundiger Ossi-Leserbrief, kein normaler allerdings, ist so herb, dass er schon fast gefälscht sein könnte. Der Schreiber fühlt sich in Deutschland als Bürger 2. Klasse, was leider zur Ursache hat, dass er ein Bürger 2.Klasse ist, denn er ist eigentlich Ausländer: nach dem Mauerfall ging er mal in den Westen rüber und stellte fest, dass dort nur zufällig deutsch gesprochen wurde, es aber ein anderes Land sei. Er meint immer noch, die "DDR" hätte es auch gut alleine schaffen können - schade dass man nicht irgendwo im deutsch-polnisch-tschechischen Grenzgebiet ein Reservat für diese Aussiedler in die Vergangenheit eingerichtet hat.
Nicht die Menschen im Osten Deutschlands sind die Menschen zweiter Klasse sondern diese rotbraunen Restbestände. Sie sind in Wirklichkeit sogar Bürger 3. Klasse, denn jeder Einwanderer, der hier als Inländer mit uns leben will, ist als Bürger mehr wert.
Der Schreiber hüllt vorsichtshalber in Schweigen über seine eigenen Untaten im Arbeiter-&Bauernstaat auf deutschen Boden. Ich befürchte aber, dass er sein physisches Überleben nur der Tatsache zu vedanken hat, dass die 89-Bürgerbewegung menschlicher war als die gestürzte Ausbeuterclique. Und ich befürchte weiter, dass wir solchen Leuten auch noch Renten und Pensionen zahlen wie den Alt-Nazis auch.
Mit dem Aussterben dieser Altlasten sollte in Deutschland aber aufgehört werden die Berentung der  Verbrecher als Staatsräison anzusehen.

Meister 18.01.2009, 14.13 | (0/0) Kommentare | TB | PL

So dann Herr Sodann!


Als Komissar fand ich ihn gar nicht so übel, wenngleich voll langweilig. Aber jetzt macht er uns öffentlich den Kommunisten und Verfassungsfeind.
Er meint, man solle das sozialistische Experiment "DDR" alsbald wiederholen. Damit kann er doch nichts anderes meinen als die Abschaffung unserer freiheitlichen demokratischen Ordnung zugunsten einer neuen Diktatur.
Er möchte gern Herrn Ackermann verhaften. Nun, wer mag schon Herrn Ackermann? Aber ihn verhaften wollen, heißt doch das Recht brechen, willkürlichen Verhaftungen das Wort reden. Wo kämen wir hin, wenn wieder jeder mißliebige Mensch einfach verhaftet werden könnte? Genau: mitten in die "DDR".
Ich befürchte die Diagnose lautet: Herr Sodann ist Verfasungsfeind.
Und das als Kandidat für die Bundespräsidentschaft? Kann das etwas anderes bedeuten, als daß eine verfassungsfeindliche Partei einen Verfassungsfeind als Kandidaten aufstellt, um die Verfassung kaputt zu machen?
Und diese Leute wollen uns weiß machen, daß sie Antifaschisten seien. Da müßte man lachen, wenn es nicht so traurig wäre.

Meister 20.11.2008, 23.16 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Oskar für Ost-68

Der Oberdemagoge hat es für richtig gehalten die Geschichte der SED neu zu erfinden: da war doch gar nichts mit Zwangsvereinigung, die wollten doch! Diesen Spruch kennt man aus fast jedem Vergewaltigungsprozeß.
Die SPD+KPD=SED-Geschichte hat heute wieder große Bedeutung, weil versucht wird, die gleiche Taktik anzuwenden: den größeren Partner mit netten Linkssprüchen einfangen, binden und aussaugen, vielleicht wird man das später "Ypsilanti-Syndrom" nennen.
Zum Glück gibt es einige in der SPD, die Erfahrungen mit den Genossen von der anderen Feldpostnummer haben, die sie noch kennen, wie sie den "REAL EXISTIERENDEN SOZIALISMUS" im "ERSTEN ARBEITER- UND BAUERNSTAAT AUF DEUTSCHEM BODEN" gemanagt und vor die Wand gefahren haben. Und es gibt auch noch einige, die Oskar ("lieber Rotlicht als Blaulicht") kennen, wie er noch ihr fahnenflüchtiger Oberboss war. Außerdem fehlt jetzt heute der  große Bruder Sowjetunion mit seinen jederzeit zur Verfügung stehenden Lagern, in die man unliebsame Parteigenossen schicken konnte.
Es wird noch ziemlich weh tun, bis sie sich von ihren Linksmehrheitsträumen verabschiedet haben, und es wird sie auch noch eine Menge kosten, aber ich bin zuversichtlich, daß die SPD den Weg aus der Umklammerung des Vampirs und ihre neue fortschrittliche Rolle finden wird.
 

Meister 04.09.2008, 08.59 | (0/0) Kommentare | TB | PL