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Blogeinträge (themensortiert)
Thema: Mein Lambarene
Fortbildungszertifikat in trockenen Tüchern
Wie so oft kommt es drauf an, wie man´s macht.
Meister 25.06.2009, 12.22 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Erst krank, dann Urlaub
Meister 24.06.2009, 22.59 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ewigkeitstherapie
Wir müssen überlegen, ob man nicht grundsätzlich eine Pause nach einer definierten Anzahl von Stunden einschieben sollte, oder vorher gleich in die Verordnung reinschreiben: "das Therapieziel sollte nach X Sitzungen erreicht sein".
Egal wie wir das machen, wir müssen die Ewigkeitstherapie weg kriegen. Nicht wegen Kostendämpfung, sondern weil es einfach keinen Sinn macht.
Meister 22.06.2009, 18.24 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ans Werk
Meister 22.06.2009, 08.55 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Lehren für die Schweinegrippe
Im Januar/Februar 2009 hatten wir eine heftige Grippewelle mit zigtausenden Erkrankten. Es waren am meisten Kinder betroffen, kleinere mehr als größere, es gab natürlich auch erkrankte Erwachsene, das fiel aber vergleichsweise wenig ins Gewicht. Die Praxen waren überfüllt, zeitweise konnten für einen Tag keine weiteren Patienten mehr angenommen werden, was Unmut hervor rief, aber eigentlich selbstverständlich ist, denn wenn man unbegrenzt zu viele Patienten annimmt und diese unzumutbar lange warten lassen muß, ist das für alle Beteiligten auch nicht von Vorteil.
Die Zahl der Grippekranken entwickelte sich nicht parallel zur Grippestatstik, sondern sie lief ihr voran, d.h. wir hatten schon mindestens 2 Wochen vor der öffentlichen Ansage das sichere Gefühl, dass wir es mit Grippe zu tun haben.
Das Gefühl haben heisst, man weiß es natürlich nicht genau, weil die Symptomatik sehr variabel ist und die Abstriche sowieso nur gemacht werden, wenn man einen Verdacht hat, da sie aber keine praktische Konsequenz bei der normalen Grippe haben und sowieso erst dann ein Ergebnis kommt, wenn es für den individuellen Patienten zu spät ist, kann man dies auf begründete Ausnahmefälle beschränken.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, ob wir jetzt in den nächsten Tagen diese begründeten Ausnahmen machen, weil die Frage ist, wann uns die Schweinegrippe erreicht. Aber so einfach wird es auch nicht sein, diesen Nachweis zu führen, da die normalen Labore ihn nicht machen können. Nett ist in diesem Zusammenhang, dass über Meldepflicht amtlich schwadroniert wird, anstatt klare Ansagen zu machen, wohin Abstriche in Verdachtsfällen gehen sollen.
Denn für unsere Maßnahmen ist genau der Zeitpunkt wichtig, wenn wirklich damit zu rechnen ist, dass mindestens 1 Patient mit diesem Virus kommt.
Wenn es heute in der Zeitung heisst, dass in Berlin jemand mit Schweinegrippe identifiziert wurde, dann könnte dieser Zeitpunkt in der letzten Woche schon gekommen sein.
Gerade wenn die Schweinegrippe mit leichten Symptomen im Moment einhergeht, besteht kaum eine Chance, dass die Ausbreitungsdiagnostik da Schritt hält. Die Dunkelziffer wird bei einer sehr ansteckenden leicht verlaufenden Erkrankung wahrscheinlich mindestens 1:1000, eher 1:10000 sein.
Es gibt ein Vorurteil über Grippe, das total falsch ist, auch wenn es ständig gestreut wird: es wird überall geschrieben: "Grippe ist wenn Fieber, Kopfschmerzen, schwerer Husten, schweres Krankheitsgefhl auftreten". In Wirklichkeit ist die Symptomatik total variabel, es kann natürlich so ein Vollbild vorliegen, aber es gibt auch ganz anders verlaufende Grippeerkrankungen im Einzelfall. Deshalb ist es völlig unsinnig zu versuchen, mit Fieberscannern auf Flughäfen, die Ausbreitung einzudämmen, genauso ist es falsch, wenn gesagt wird, dieser oder jener Patient könne nicht die Grippe haben, weil ihm dieses oder jenes Symptom fehlt.
In Wirklichkeit, das sagt die Grippeepidemie jedes Winters, ist es völlig unmöglich die rasante Ausbreitung eines solchen Virus zu verhindern, die beste Waffe dagegen ist vielleicht der Sommer auf der Nordhalbkugel, weil die Ansteckungswahrscheinlichkeiten im Sommer geringer sein sollten, aber darauf kann man sich nicht verlassen.
Im Moment verlaufen die Erkrankungen leicht, das ist sicher eine gute Nachricht, aber das kann sich natürlich ändern, es ist schon früher so gewesen, dass die zweite Runde um die Welt die eigentlich tödliche war.
Ist es dann nicht besser, sich in der ersten Runde zu infizieren, damit man in der zweiten immun ist? Das ist in der Tat eine sehr interessante Frage, auf die ich bisher aber keine verläßliche Antwort gefunden habe. Wahrscheinlich wird die Antwort aber lauten: es ist im Prinzip ein Vorteil schon in der ersten Runde gegen einen solchen Typ immunisiert zu sein, außer wenn der Typ sich zur zweiten Runde so ändert, dass man nicht mehr immun ist. Aber dann wäre auch die hektische Impfstoffsuche vergebens.
Was sollen wir also tun?
Die eigentlich schwierige Phase ist jetzt. Denn wir wissen nicht, wann wir verschärfte Maßnahmen treffen sollen. Das medizinische Personal wird sicher in erster Front mit dem Virus infiziert, muß also primär geschützt werden.
Da wir in Kinderarztpraxen am meisten durch Anhusten und Niesen von Kindern infiziert werden, könnte die Zurückhaltung von Kindern aus dem Anmeldebereich wirken, wird sich praktisch aber nicht durchsetzen lassen, da keine Mutter akzeptiert, dass ihr Kind eine Infektionsquelle sein könnte. Ein Mundschutz könnte hilfreich sein, aber beim Anhusten wirkungslos, da die Aufnahme der Erreger oft auch über die Augen stattfindet. Deshalb ist das Waschen des Gesichts bei Kontaminationsverdacht sicher eine gute Maßnahme, das muß man aber gleich machen, wenn man angehustet wird. Händewaschen ist selbstverständlich, und das Essen im Arbeitsbereich muß strikt untersagt werden.
Ob man mit solchen Maßnahmen etwas erreicht, ist zweifelhaft, aber man muß gerade in der Anfangsphase versuchen sich zu schützen, denn man steckt sich immer da an, wo man es nicht vermutet, das ist grundsätzlich so von Grippe bis AIDS.
Und wenn die Welle dann da ist?
Auch in diesem Fall sind die Vorgrippewellen lehrreich. Natrlich stürmen bei einer Epidemie Massen von Erkrankten die Praxen und Krankenhäuser, besonders heute, wo vorgegauckelt wird, dass man dort Tamiflu oder andere Wundermittel bekommt. In Wirklichkeit werden diese Orte also vor allem zur Massenansteckung beitragen, mehr noch als Schulen und Kindergärten. Man müßte sie also eigentlich schließen.
Und bezogen auf die Praxen sollte man das wahrscheinlich auch machen. Ich stelle mir das so vor, dass wir nur telefonisch zu erreichen sind und bei Erkrankten Hausbesuche organisiert werden, dazu werden wir dann mit entsprechender Schutzkleidung auftreten. Das wird natürlich die Zahl der behandelbaren Patienten einschränken, aber da wird man dann durch telefonische Vorbesprechung die schweren Fälle herausfinden müssen. Für Krankenhuser wird man das tun müssen, was allgemeine Notfallpraxis ist: >Triage< d.h. vor dem Einlass wird aufgeteilt in 3 Gruppen, die hier wären: 1. Dringend behandlungsbedürftig mit nicht epidemieverdächtigen Krankheitserscheinungen. 2. Dringend behandlungsbedrtig mit epidemieverdächtigen Krankheitserscheinungen und 3. Nicht so dringend behandlungsbedürftig. Die ersten beiden Gruppen müssen in getrennten Kanälen ins Krankenhaus aufgenommen werden, die dritte nach Hause geschickt, auch wenn sie Grippesymtome zeigt.
Panik oder nicht Panik ist hier nicht die Frage, wir müssen mit Konsequenz und Gelassenheit an die sich stellenden Probleme heran gehen. Ich glaube im Moment, dass es nicht so schlimm kommen wird, aber dass wir auf Schlimmeres vorbereitet sein müssen.
Meister 14.06.2009, 14.17 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Blog aktuell nuetzlich!
Fazit: wenn man die richtigen Sachen aufschreibt, hat das sogar praktischen Naehrwert.
Meister 11.06.2009, 09.54 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Gehälter und Abzüge, ein Dilemma
Der Wunsch voll zu arbeiten ist alsp legitim, aber wenn man versucht ihn zu erfüllen, geht es richtig los mit den Problemen: Ausgehend von einem Teilzeitgehalt von 1250,- für 30 Wochenstunden erhöhen wir einfach mal um 400,- auf 1650,- für 38,5 Wochenstunden und stellen fest, dass kaum mehr als 200,- netto mehr dabei raus kommt. Schon die Lohnsteuer steigt von ca 59 auf 171€, die Sozialversicherungsabzüge von 262 auf sage und schreibe 344 €. Die letzte Summe müssen wir dann nochmal auf die 1650 drauf legen, also kostet diese Vollzeitstelle schlappe 2000€ und für die Angestellte bleiben 1120 € übrig.
Fragt sich noch jemand, ob man in diesem Land lieber arbeiten soll, oder auch zum Empfänger von Sozialleistungen werden?
Mag ja sein, dass Hartz IV wenig zum leben ist, aber verglichen mit den Leuten, die arbeiten, sind HartzIV-Empfänger 10fach überbezahlt, denn sie leisten absolut gar nichts .
Es gibt, sage ich immer wieder, nur eine Lösungsmöglichkeit: kein Geld fürs Nichtstun, jeder der Geld will muß dafür arbeiten: 5 € Staatsknete pro Stunde Arbeitszeit in der Beschäftigungsgesellschaft würde bei 38,5 Stundenwoche ca 800 € ergeben, wäre das nicht angemessen? Dann kriegt man vielleicht 720-750 netto raus, und man hat eine Motivation vielleicht einen Job anzunehmen der einen Stundenlohn von 7,50 bringt oder 8.-€
Meister 02.06.2009, 21.46 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Ein Brückentag
Zum Glück niemand so ganz furchtbar schlimm krank, aber wenn es mir nach geht, muss niemand schlimm krank sein. Wir haben wahrhaftig keinerlei Interesse daran, dass die Kinder krank sind. Das sind die einfach so ohne und auch gegen unser Interesse, aber gesund sein ist keine Schande.
So, und jetzt geniessen wir das Wochenende!
Meister 22.05.2009, 16.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Bilder zweier erster Klassen
In der einen ersten Klasse, die aber eigentlich eine drei Klassen umfasende Eingangsstufe ist, spielt man offenbar Dorfschule: während der erste Jahrgang im Flüsterton rund um den Lehrertisch in die Geheimnisse des Alphabets eingewewit werden, ist die dritte Jahrgangsstufe auf dem Gang mit Forschungsaufgaben befasst, während die zweite Altersstufe freies Arbeiten treibt. Dummerweise ist das Kind um das es hier geht nicht so sehr gut zu diszipliniertem eigenen Arbeiten in der Lage, die Unstrukturiertheit der Klasse führt sie immer mehr ins Abseits, und niemand scheint zuständig, ihr die notwendige Klarheit und Struktur zu geben. Zugegeben, ich kann die Probleme dieses Mädchens gut nachempfinden, ich würde in dieser Klasse keine Woche bleiben.
Aber die zweite Geschichte ist auch nicht viel besser. Hier haben wir eine sehr ehrgeizige Klasse, genauer eine ehrgeizige Lehrerin trifft auf eine Mehrheit ehrgeiziger Eltern und gemeinsam wird beschlossen in der ersten Klasse Noten einzuführen, damit jeder gleich weiß, wie die Gewichte verteilt sind. Das wäre vielleicht noch gar nicht so schlimm, wenn man diese Benotung in erstklassigem Stil durchführen würde, mit anderen Worten, wenn man sie freundlich, nett locker durchführen würde: >sehr schön<, >wunderschön<, >supergut<, >ganz prima<, na jedenfalls so ähnlich. WEnn man aber das Leistungsprinzip schon ungefiltert auf die kaum Schulangepassten durchschlagen läßt wird man eine Menge psychischen Schaden anrichten. Nicht alle sind durch die Schule der Ellenbogengesellschaft (KITA) schon so gut abgerichtet, daß sie diesen Ernst des Lebens gleich voll schlucken.
Fazit: Es muß auch anders gehen, angeblich sind sie doch alle so modern, aber das Individuum im Kind scheint trotzdem oft nicht vorzukommen. Dabei ist das vielleicht in der ersten Klasse die eigentliche Aufgabe: das einzelne Kind an seine individuelle Art des Lernens heranführen, ein Lernen das Spaß macht und geistige Wachheit und Interesse erzeugt. Nur wenn man hier die Weichen richtig stellt, wird man in den folgenden Jahren erfolgreich und ohne gesundheitliche Gefährdung lernen und sich persönlich ungestört entwickeln können.
Es erscheint vielleicht so, als würden die Lebenschancen in dieser ernsten Welt schon so früh verteilt, wenn das stimmt, dann anders als es erscheint: gewinnen werden die, die eine positive Einstellung zum Lernen und zu ihrem Lernumfeld gewinnen können und nicht die Geprügelten, die umständehalber heute zwar keinen Stock mehr spüren, aber eine oft noch erbarmungslosere Rute des Drucks und der Einzwängung unter angebliche Förderung oder gar Therapie. Diese Geprügelten haben keine sichtbaren Striemen, aber später werden sie genauso über ihre Qualen berichten, wie die früher den Rohrstock spürten
Meister 19.05.2009, 23.07 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Aspekte der Schweinegrippe
Ausserdem und das ist die naechste Lehre aus der vergangenen Grippewelle, sieht die Grippe bei weitem nicht bei allen gleich aus, es gibt Leute, die haben sie, wie sie im Buche steht, andere haben Varianten.
Die anfaenglich 150 Grippetoten wurden nach unten korrigiert: das ist kein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass die Sache in Mexico offenbar laengst nicht so offen und ehrlich gehandelt wird, wie behauptet. Das liegt natuerlich daran, dass gemunkelt wurde, die toten waeren durch ein schlechtes Gesundheitssystem verursacht, und das moechte sich ein Touristenland wie Mexico nicht sagen lassen.
Und wie gefaehrlich ist sie nun, die Schweinegrippe? In analogie zur Wirtschaftskrise muss man sagen: keine Ahnung wie schlimm es wird. In beiden Faellen gibt es schreckliche historische Vorbilder und die Behauptung, dass man ja viel weiter sei als damals. Diese Behauptuing trifft sicher zu, hat aber auch wieder mehrere Seiten: man ist mit den erkenntnissn weiter, man ist aber auch mit dem Gefahrenpotential weiter.
Fuer die Frage, wie schlimm die Grippeepidemie wird sind zwei Punkte wichtig: 1. die biologische Entwicklung des Virus, die ist noch gar nicht zu prognostizieren, kann aber als Moeglichkeit sehr ins Boese drehen. 2. die Anzahl der kontakte bestimmt die ausbreitungsgeschwindigkeit und kann nicht nur weltweit rasant sein, sondern die kann auch in einem Land sehrschnell um sich greifen, das konnte man wiederum im Februar bei uns sehr gut sehen.
Man sollte sich also schon Gedanken machen, was man tun koennte, die normale Grippeepidemie koennen wir regelmaessig nicht aufhalten, aber man macht auch keine anstrengungen deswegen. Diesmal waere das aber vielleichtnoetig. Und rechtzeitiges Nachdenken ist vielleicht eine der besten Massnahmen in der augenblicklichen Situation.
Meister 30.04.2009, 11.27 | (0/0) Kommentare | TB | PL