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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Medien, Zitate, Funde&weiter

TV und Reich-Ranicki


Natürlich ist es schön, mal einen richtigen Eklat zu provozieren wie MRR es gemacht hat. Auch wenn Medienschelte wohlfeil ist, meinte er es gut, vieles ist doch wirklich unerträglich. Man muß es sich nicht ansehen - gut. Aber es verletzt nicht nur das Empfinden vieler Menschen, sondern es verblödet wirklich. Nach der Diskussion mit Gottschalk gestern kann man aber die Kernfragen der Auseinandersetzung heraus arbeiten: Ist es gerechtfertigt, die Gebührenmilliarden, von der GEZ aus dem widerstrebenden Volk herausgepresst, in schwachsinnerzeugenden Blödsinn zu verjuxen, um eine Quote zu halten oder zu erobern? Ist es nicht der Auftrag ans Öffentlich-rechtliche gerade TV jenseits von Quote zu machen oder wenigstens anders Quote zu machen? Kann man nicht auch ein anderes Unterhaltungsfernsehen machen?
Ich denke, die Gebühren, in ihrer Höhe und Art der Eintreibung sowieso stark umstritten, rechtfertigen sich vor allem dadurch, daß ein anderes, besseres TV gemacht wird als die Privatsender vorlegen. Die Privatsender haben das Privileg so TV zu machen, daß sie die höchsten Werbeeinnahmen bekommen, für sie ist die Quote das Lebenselixier und das Ergebnis ist so haarsträubend wie zu erwarten, bei gewissen Sendern kann man nicht mal die Trailershow ansehen ohne Brechreiz zu bekommen. Es gibt aber überhaupt keinen Grund fürs ö-r TV bei dieser Quotenkür mitzumachen, weil sie davon gar nicht betroffen sind. Warum tun sie es trotzdem: aus Angst davor durch mangelnden Massenzuspruch irgendwann abgemeldet zu sein und eingedampft zu werden. Genauso erklärt sich die inzwischen schon penetrant beworbene Internetpräsenz des ö-r-TV, die nutzlos, sinnlos Gebühren verjuxt, um Gebühren von Computerusern eintreiben zu können, das sollte verboten werden, ö-r TV hat im Internet nichts zu suchen!
Man sollte also ein quotenfreies ö-r TV fordern. Geht das denn überhaupt? Einfacher als man denkt, man müßte nur die Programmstruktur umstellen, denn das was spät gesendet wird, ist in der Regel das Interessante. Würde man jedenTag den 20.15-22.15 Block mit dem 22.15-0.15 Block vertauschen, wäre schon sehr viel gewonnen. Vor allem Alternativen zu dem privaten TV-Angebot in diesem Zeitfenster.
Die Frage, ob man anders Unterhaltungs-TV machen kann, ist auch eindeutig zu bejahen. Selbst in einem so von Idiotie belasteten Bereich wie Deutsch-Comedy gibt es gute Gegenbeispiele, beispielsweise aber nicht allein Hape Kerkeling. Wenn MRR für anspruchsvollere Unterhaltung vor allem Shakespeare einfällt, dann kann das nur auf dessen Zeit bezogen sein: wir brauchten einen heutigen Shakespeare. Leider fällt auf, daß vor allem die Bücher, die den TV-Sendungen zugrunde liegen, immer schlechter werden. Das kann man am Tatort fast im Wochentakt besichtigen. Man fragt sich, wer ist dafür verantwortlich, daß derartig hirnrissige Bücher, voller Fehler, Zusammenhanglosigkeiten und billiger Effekthascherei abgenommen und auch noch wirklich verfilmt werden? Gibt es da gar keine Kontrolle mehr? Ist das Angebot so gering, daß man nichts besseres auswählen kann? Hat sich eine Drehbuchmafia die Sache unter den Nagel gerissen und befriedigt ihre Geldgier mit der automatisierten oder vielleicht auch schon ins billigere Ausland verlagerten Billigschreiberei?
Natürlich liegt die Verantwortung hier auf der Leitungsebene des ö-r TV. Wer nimmt den die Bücher ab, wer entscheidet sie zu verfilmen? Vielleicht sollte im ö-r TV vom Ross der Arroganz in Ignoranz abgestiegen werden, die Leitungsebenen ausgewechselt, Nischen für aufstrebende Leute geschaffen und neue basisorientierte öffentliche Arbeitsformen erprobt werden.  Die Aufgabe lautet nicht, hinter den Quotenfuzzies hinterher rennen, sie lautet auch nicht, die alten Bildungsformen immer wieder zu kopieren und die Klischees zu Tode zu reiten. Die Aufgabe besteht darin, mit neuen Formen zu experimentieren und neue Wege zu finden. Das ist nicht mit Hochgestochenheit zu erreichen, sondern mit Phantasie und Gestaltungswillen. Und mit Öffentlichkeit überall. Das Geld dafür ist da.

Meister 18.10.2008, 11.08 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Martenstein: Mit wem spricht Gott?

Harald Martenstein fragt sich, was man von Politkern halten soll, die die behaupten, göttliche Aufträge erhalten zu haben, beispielsweise in den Irak einzumarschieren.  In USA sind sie populär, in Europa werden sie eher als Fall für den Therapeuten angesehen.
Ich sehe das so, daß Politiker überall Politiker sind: sie erzählen das, wovon sie annehmen, daß die Öffentlichkeit es ihnen abnimmt. Deshalb sagt so ein Satz mehr über das Land als über den Politiker.
Grundsätzlich denke ich, daß Gott mit jedem von uns spricht, nicht nur mit ausgewählten Ober-Fuzzies und daß man ihm zuhören sollte. Was man aber nicht darf, egal ob man Politiker ist oder Ober-Mufti oder "Prophet", ist daß was Gott mir sagt zur allgemeinen Richtlinie erklären, der die andern alle zu folgen haben. Denn diese Sichtweise, von Gott beauftragt zu sein hat alle Chancen, daß sich die Menschen die Köpfe einschlagen.
Vielleicht sollte man sich darauf einigen, daß Gott mit allen redet, aber jedem nur ganz persönliche Ratschläge gibt und niemandem Gebote für die ganze Menschheit.
 

Meister 07.09.2008, 10.38 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Die Matrosen von Kronstadt

Ein Lob für den ZDF-Theaterkanal: >Die Matrosen von Kronstadt<  gestern abend war wirklich hervorragend.
Leider steht sowas gar nicht mehr im Programmheft, so daß ich zufällig darüber gestolpert bin. Aber es war eine sehr interessante Aufführung, auch herausragend besetzt.
Und ein wichtiges Stück. Im Grunde genommen hat der Bolschewismus in Kronstadt schon seine Unschuld verloren gehabt, man könnte auch sagen, damit war sein Chrakter als Sozialfaschismus schon enthüllt. Und Trotzki, der ja immer noch den "Eispickelrabatt " bekommt, hat sich damals schon sein Ende verdient.
Das Stück ist nicht platt, man kann die bolschwistische Logik schon nachvollziehen.. Aber genau das enthüllt auch ihren volks-, demokratie- und letztlich auch  arbeiterfeindlichen Charakter. Sie haben einfach nur alles getan, um an der Macht zu bleiben, egal wer dafür ins Gras beissen mußte. Und sie haben ihre Schandtaten schlicht damit gerechtfertigt, daß sie sich zu den Guten erklärt haben. So einfach funktionierrt Leninismus!

Meister 18.01.2008, 18.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Arm und Reich und Leistungsgerechtigkeit

Tagespiegel Aufmacher heute: Angeblich sagen 74 % der Deutschen, es gebe in diesem Land starke Spannungen zwischen arm und reich. Was für eine hübsche Medienfälschung.Sicher ist die Aussage nicht erlogen : sie ist herbei gelogen. Sie haben eine Kampagne inszeniert und freuen sich darüber wie viele Leute auf sie rein fallen, immer noch auf sie rein fallen. In Wirklichkeit geht es gar nicht um die Spannungen zwischen arm und reich, die sind künstlich produziert, es geht um die sinkenden Realeinkommen, die den Menschen Sorgen machen in Zusammenhang mit Angst vor Arbeitslosigkeit. Da man natürlich nicht sagen will: kämpft für eine höhere Bezahlung ( das sagt weder Becks regierende Truppe noch Gregors renitente Riege) macht man lieber eine Sozialneidkampagne los gegen die hohen Managergehälter, auch wenn man diese Hochkassierer ein ein paar Händen abzählen kann.
In Wirklichkeit geht es auf allen Ebenen eigentlich darum, ob man verdient was man verdient.
Wenn Lokführer oder Piloten oder Ärzte oder demnächst auch Lehrer fordern, daß sie für ihre Leistung leistungsgerecht bezahlt werden wollen, dann wird dagegen natürlich Front gemacht. Und die Frage der Leistungsgerechtigkeit ist eine der am meisten verschwiegenen.
Wo kamen wir denn hin....
Da darf Gregor tönen, in der "DDR" sei das alles viel besser gewesen.
Der Sozialneid ist in Deutschland eine der am Besten zu organisierenden Sachen, 74% : funktioniert doch gut, da muß Günter Jauchs Publikum sich schon sehr strecken.
Dabei ist diese Frage für unser Land wirklich von großer Wichtigkeit: wer die Leute nicht entsprechend bezahlt, die die Leistungen in einem Land bringen, wird dieses Land zu Grunde richten. Denn die Welt ist klein heutzutage, und die Leistungseliten gehen dorthin, wo sie die besten Bedingungen finden. Das ist nicht nur eine Frage der Zuwanderung, sondern immer mehr eine Frage der Abwanderung. Davon müßten Gregors Genossen in Ostdeutschland ein Lied singen können, denen läuft doch inzwischen jeder davon, der noch zwei Füsse und einen Kopf sein eigen nennt.

Meister 27.12.2007, 15.58 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Medien zu Weihnachten

Da gibt es gar nicht viel zu sagen. Die übliche Langeweile wird zu einem Kulminationspunkt getrieben, manchmal hat man den Eindruck, als sei die Unterhaltung wirklich am Ende, aber das gilt wahrscheinlich nur für Leute, die darüber hinaus sind.
Auch die Zeitungsweihnachtsausgabe sieht so aus, als habe man nicht so recht gewußt, was man reinschreiben soll. Gut, es mag schwer für Zeitungen sein, wenn nicht viel passiert, zum Glück gibt es nicht jede Weihnachten einen Tsunami. Zynisch gesprochen, war der Weihnachtstsunami für die Medien ja ein Riesenglücksfall: ein mitreißendes Ereignis, das auf ein zu Hause sitzendes Millionenpublikum trifft, gelangweilt und sensationsgierig und hilfsbereit. Da konnte man was zeigen, Gefühle provozieren und Mitleid organisieren und so weiter und so fort.
Vielleicht sollten die netsprechenden Medienfritzen sich zu Weihnachten mal ein virtuelles >Special< ausdenken, so etwas wie Orsons Wells Marsmenschenlandung damals und das zu Weihnachten. Wie wäre es zum Beispiel mit einem virtuellen Vulkanausbruch auf der Weihnachtsinsel, der sich dann in der Folge als Betriebsunfall in den Werkstätten des Weihnachtsmanns entpuppt und damit langsam ins Lustige abgeleitet.

 

Meister 26.12.2007, 12.05 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wer Mais tankt, schafft Hunger

Gestern ein Artikel von Oliver Müller von Caritas international im Tagesspiegel.
Zusammen fassung : Die auf Agrarflächen gewonnenen Biokraftstoffe vergrößern den Hunger in der Welt, weil die zahlungskräftigen Autofahrer die armen Hungerleider zu Boden konkurrieren. Deshalb muß die individuelle Mobilität runter und das globale Dorf wieder auf lokal gesund schrumpfen.
Was er schreibt, ist vom Ausgangspunkt völlig richtig, von den Schlüssen gefährlicher Unsinn.
Die Biokraftstoffe sind in der Tat in großen Teilen wirtschaftlich, ökologisch und menschlich betrachtet schädlich. Da muß man sehr kritisch hinsehen und darf sich nicht alles unterjubeln lassen. Dazu kommt noch, daß jede Verbrennung CO2 erzeugt, es also auch Augenwischerei ist zu behaupten, Holz, Stroh u.ä. verbrennen sei besser als fossile Brennstoffe.
Aber der Schluß, die Menschen sollten ihre Mobilität einschränken, sich auf ihren Kirchturm zurück ziehen, "näher zu den Wurzeln" umschreibt er das euphemistisch, ist falsch. Das Predigen von Verzicht und Beschränkung, das jetzt wieder aus der Gutmenschenecke erschallt, ist in erster Linie unrealistisch. In einer Situation, in der die sogenannte Dritte Welt mit gutem Grund aufdreht, um selbst einen Schluck aus der Pulle zu nehmen, würde die Zwangseinschränkung in der ersten Welt heftige Aggressionen herbei führen, so moralisch die Argumente auch sein mögen. Diese Aggression kann man als Fahrer eines 3-Literwagens schon heute im Ansatz erleben, dabei hat man ihnen doch wirklich nichts getan,außer ihnen spritpreisdämpfend unter die Arme zu greifen.
Es würde auch deshalb nicht helfen, weil die Effekte in der Dritten Welt mit ihren Menschenmassen jeden Sparerfolg zu Schanden machen.
Nicht die Beschränkung macht den SInn, sondern der Sinn macht die Beschränkung.
Wir müssen an einem neuen sinnvollen Leben arbeiten, das mehr ist als Konsum und Gier. Indem wir diesen Sinn finden (welch wunderbare romantische Aufgabe!) werden wir auch weltweit weniger Schaden verursachen.
 Mobilität einschränken ist falsch. Wie kann eine zunehmende weltweite Mobilität jenseits des Verbrennungsmotors gewährleistet werden? Das ist die Frage.
Globales Denken ist nicht mit dem Finger auf der Landkarte möglich, nur in den Medien noch unmöglicher. Die weltweite Mobilität sollte nicht abnehmen sondern zunehmen, so daß wir das globale Dorf für alle bekommen. Denn Mobilität und Kennen des ganzen Globus und der Menschen überall führt zu globalem Denken, globalem Verantworttungsgefühl und globaler gemeinsamer Bewegung zu einer höheren Zivilisation.
Und es gibt sicher Möglichkeiten jenseits der doch immer noch sehr primitiven Verbrennungstechnik. Wenn die Existenz einer übergroßen Zahl der Menschen einen Vorteil hat, dann den, daß die größere Menschheit schneller auf gute Ideen kommt. Setzen wir sie also frei.

 

Meister 07.12.2007, 18.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Heute mal eine Kritik zur Leserbriefseite

Leserbriefe im Tagesspiegel sind ja eine interessante Sache, aber ich schreibe keine mehr, weil ich mich jedesmal von den Redakteuren manipuliert fühlte. Leider bekomme ich oft den Eindruck, daß oft die Leserbriefauswahl nichts weiter ist als der Versuch des Redakteurs seine eigene Meinung zu lancieren, dekoriert mit ein bißchen Gegenmeinung.
In letzter Zeit geht es aber häufig, und das ist richtig und gut, um Kinder, Schule und Jugend. Themen die noch viel breiter diskutiert werden müßten, denn die veröffentlichte Meinung liegt da doch oft ziemlich schief oder daneben.
Heute wird ein aufrüttelnder Leserbrief von einem Jugendamtsmitarbeiter im Wedding veröffentlicht, der wirklich Beachtung verdient, weil er nicht der erster Hilferuf aus dieser Gegend ist und weil es nicht die einzige Gegend ist, die sozial den Bach runter geht. Es ist eben Unsinn die Unterschichten nur zu alimentieren und ansonsten immer weiter verkommen zu lassen. Es ist falsch die Probleme mit Ausländern (und es handelt sich hier um Ausländer !) unter den Teppich zu kehren, weil man Angst davor hat, etwas politisch Inkorrektes zu sagen.
Die Politkorrektis meinen, wenn man Probleme mit Ausländern diskutiert, würde man den Rechten Vorschub leisten. Ich halte das für falsch. Im Gegenteil, wenn man die Probleme immer weiter wachsen läßt, führt das zu einer Stärkung von Nationalismus und Haß. Alle müssen sich an die Gesetze dieses Landes halten, rechtsfreie Räume darf man nicht zulassen.
Und man muß den Familien und den Jugendlichen konkrete Hilfen geben. Was in diesem Leserbrief angesprochen wird ist auch für mich eine ständige Quelle des Ärgers: es gibt reichlich Gesetze für Kinder- und Jugenhilfe, aber wenn die HIlfen eingefordert werden, sind sie wegen angeblichem Geldmangel einfach nicht da. Der Staat bricht also seine eigenen Gesetze! Ich brauche wohl nicht auszusprechen, was das für die Leute bedeutet, die selbst Probleme damit haben, sich an Gesetze und Regeln zu halten.
In einer weiteren Leserbriefserie auf der Seite geht es darum, daß Schule nicht alles reparieren kann. Schon richtig, aber wenn die Schule mehr Chancen zum Reparieren bekäme, wäre das trotzdem gut. Leider haben sich in diesem Bereich finstere Ideologen eingenistet, denen es mehr darum geht die ideologischen Konzepte von vorgestern wie die DDR-Einheitschule zu rehabilitieren als Verbesserungen zu schaffen. Und der Pisa-Wahnsinn führt dazu, daß in den Schulen geknüppelt wird, um bessere Pisa-Ränge zu erreichen, die dann wie Sondermeldungen mit trara verkündet werden. Aber die Ausstattung der Schulen mit Personal und Sachmitteln wird vernachlässigt: es darf einfach alles nichts kosten! Dabei ist das ein Riesenfehler. Schule und Ausbildung muß mehr kosten, so brutal das in manchen Ohren auch klingen mag. Wenn es richtig ist, daß Lokführer mehr Geld bekommen, dann ist es bestimmt noch richtiger, daß Lehrer mehr Geld bekommen und nicht nur mehr Geld: mehr Zeit, mehr Hilfe und Unterstützung, denn die Aufgaben der Schule gehen immer mehr über den Lehrstoff hinaus.
Noch ein Punkt auf der Leserbriefseite: überforderte Eltern und der Tod von Lea-Sophie: immer wieder das Geschrei, es müßte mehr Kontrolle und Pflichtuntersuchungen durchgeführt werden, am Besten die Eltern enteignen und die Kinder unter Staatskontrolle stellen. Richtig ist doch, daß gerade die staatliche Subventionierung des Kinderkriegens die Probleme schafft. Wenn es heißt, daß immer mehr Kinder in Armut leben und dafür noch mehr Alimentation gefordert wird, dann muß man sehen was dahinter steckt: es werden (oft wegen der staatlichen Subventionen) immer mehr Kinder in problematische soziale Verhältnisse geboren, also Armut wird geschaffen. Andere soziale Kreise haben wenig Kinder (interessante Frage, warum?), die Politiker tun alles die Geburtenzahl zu erhöhen, dann kommen die Krokodilstränen über die Kinder in Armut. Dann kommen die wohlfeilen Vorschläge, die Kinder am Besten zu verstaatlichen.
Paßt das alles nun zusammen oder nicht?
Ja, Lösungen sind möglich! Sie kosten Geld, aber das darf nicht zur Verschärfung des Elends ausgegeben werden. Es ist falsch die Problemgruppen zu subventionieren, man muß ihnen helfen, vor allem helfen, sich selbst zu helfen.
Was heißt das? Geld nur für die, die arbeiten. Und Arbeit im sozialen Zusammenhang für alle, die Geld wollen. Es ist zuzumuten, daß jeder Empfänger von Sozialunterstützung morgens um 7 (okay, sagen wir 8 Uhr) zur Arbeit in seiner lokalen Beschäftigungsgesellschaft aufläuft. Zu tun gibt es genug, auch Weiterbildung und soziale Betreuung ist sinnvolle Arbeit.
Den Familien muß konkret geholfen werden, nicht mit Geld sondern mit Zuwendung und Helfern.
Die existierenden Familien-, Kinder- und Jugendhilfen müssen wirklich durchgeführt, d.h. auch bezahlt werden.
Deutschstämmige und nicht deutschstämmige Inländer müssen versuchen, alle Ausländer, die dies wünschen, zu Inländern zu machen und denen die Ausländer bleiben wollen eine regelkonforme Ausländerexistenz aufzunötigen.
Zusammenfassend gesagt, wir brauchen mehr Gemeinsinn und das Geld ihn zu verwirklichen. Und es gibt eigentlich keine Alternative dazu, denn eine weitere Verloddderung unseres Gemeinwesens würde uns alle sehr teuer zu stehen kommen.
Aber ich mußte auch schon folgenden Einwand hören: wenn man derartige Veränderungen durchführen würde, dann würde die Masse der Alimentationsempfänger denjenigen abwählen, weil sie ja diejenigen wählen, die >Brot und Spiele< versprechen.
Es käme auf den Versuch an. Wenn das stimmt daß diese Gruppe in Deutschland bestimmt, dann >Gute Nacht<.
Denken wir mal wieder global: man kann ja auch noch auswandern.
 

Meister 02.12.2007, 10.22 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mario Barths Leitkultur

Mario Barth wird im Moment in allen Medien wegen seines Publikumserfolgs sehr hochgejubelt. Keine Frage, daß er Erfolg hat, aber womit?
Die Titel seiner Shows >Männer sind Schweine, Frauen aber auch< oder >Männer sind primitiv, aber glücklich< sagen schon alles. Schlüsselworte: schweinisch,primitiv, glücklich.
Ein Versuch die Sendung mal anzusehen mußte wegen Übelkeit abgebrochen werden, aber was mich daran eigentlich stört fiel mir erst auf, als ich die neue Werbekampagne eines Mediengroßmarktes damit in Verbindung brachte: dort steht neuerdings der Primitivkonsument auch im Mittelpunkt der Werbeaussage.
Stören tut mich nicht allein daß es bei M.B. primitv zugeht und Schweinereien ausgebreitet werden, das ist ja auch nicht neu. Vor allem stört mich, daß das Primitive als selbstbewußte Lebensauffassung propagiert wird.
Da haben wir sie also die wirkliche deutsche Leitkultur: wir sind zwar primitv und schweinisch, aber trotzdem froh und glücklich, wir sind zwar asi aber das ist gut so.
Wer das Wort Asi (oder doch Assi? Über die Schreibweise dieses aus der DDR übernommenen Wortes streiten noch die Schriftgelehrten) noch nicht gehört haben sollte: es bezeichnete im DDR-Slang einen Asozialen. Heute hat es sich in der Hauptstadt der Asi-Bewegung als weitverbreite Titulierung der >Brot-und-Spiele-Bevölkerungsgruppe< und ihres tiefkulturellen Lebensansatzes eingebürgert. Der Begriff ist grammatikalisch eine Allzweckwaffe: >der Asi<, >die Asis< >asiartig< ,>asi sein<.
Dementsprechend wird das neue Schlagwort wahrscheinlich >oberasigeil< heißen. Paßt doch! Sind alle wahnsinnig stolz auf die neuen kulturellen Errungenschaften.
Armes Deutschland.
Aber wir wollten doch sowieso zum globalen Denken übergehen. Vielleicht kommen wir ja auf diesem Umweg zurück zu der Frage, ob die deutsche Kultur nicht doch etwas Positiveres in der Welt beitragen könnte.
 

Meister 01.12.2007, 10.54 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Die Erde hat Fieber

....ist der Titel der sehr interessanten Beilage zu >Bild der Wissenhaft< in diesem Monat.
Aber was ist >Fieber< ? Genau genommen handelt es sich bei Fieber um eine Abwehrreaktion. Vielleicht ist es wirklich so: die Erde wehrt sich gegen die Übervölkerung. Wenn das stimmt, und ich halte es nicht für ausgeschlossen, dann haben wir noch Einiges zu erwarten. Dann werden diese schwachen Deiche, die jetzt von Politikern errrichtet werden um einen guten Eindruck zu machen, in der Natur nicht mal ansatzweise etwas erreichen.
Dann muß man vielmehr damit rechnen, daß die Abwehrreaktionen auch in anderen Bereichen auftauchen. Und daß es nicht aufhören wird, bis dieser Überschuß beseitigt ist.
Man hält es für unabänderlich, daß die Zahl der Menschen steigt. Man hält es sogar für wünschenwert die Geburtenzahl zu steigern, wenn man Politiker in einem entwickelten Land ist, in dem die Geburtenrate zurück geht.
Warum ist es so unpopulär, einen weltweiten Geburtenrückgang zu propagieren und die Befreiung der Frau als die Voraussetzung dafür? Dabei ist das doch die einzige humane Möglichkeit die Weltbevölkerung zu reduzieren.
Nur wegen der Rente? Lächerlich.
Ich befürchte, die Antwort muß man in der Machtfrage suchen: nur wenn ich genügend Untertanen habe, kann ich in der Welt eine große Nummer sein. Wenn die anderen mehr werden, bin ich abgemeldet. Und wenn es zur großen Auseinandersetzung um die schwindenden Ressourcen kommt, dann geht es wieder um die alte Frage, wieviele Gewehre ich kommandiere, auch wenn es sich umständehalber nur noch um Pfeil und Bogen handeln sollte.
Das 21. Jahrhundert birgt viele Gefahren, aber Geburtenrückgang ist keine davon.
Wenn man also die Entfieberung erreichen will, muß man die Krankheit heilen, nicht die Symptome kurieren.
 

Meister 27.11.2007, 21.22 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Auf die Lokomotive

Jetzt wird das Medienecho allmählich zum fortissimo: Im heutigen Tagesspiegel kommen gleich verschiedene Akteure zu Wort. Der erste auf der Medienseite beklagt sich , daß die Medien nicht den entsprechenden Druck machen, um den Streik zu beenden. Druck in welche Richtung? Das wird verschwiegen, ich nehme mal an, im Sinne der Vernunft, was immer das sei.
Dann der Soziolge, Holger Lengfeld, der wortreich "das Ende der Solidarität" beklagt, ein sehr zwiespältiger Artikel. Er nimmt den Fluglotsen, Piloten und Krankenhausärzten immer noch ihr Eintreten für die eigenen Interessen übel und beklagt als Entsolidarisierung, was in Wirklichkeit nur das Versagen des "Alt-Gewerkschaften" ist. Warum integrieren sie nicht die Leistungsträger und vertreten sie mit? Wegen des Sozialneids der unteren Gehaltsgruppen? Möglich, aber nicht notwendig so. Vielleicht muß man die Antwort auf diese Frage eher in solchen Strukturen suchen, wie sie im VW-Betriebsrat geherrscht haben, vielleicht ein zugespitztes Bespiel (hoffentlich!). Die dortigen Protagonisten waren mit der "Gegenseite" so verbacken, daß ihr einziger Lebenszweck der Aufstieg in diese "Nomenklatura" darstellte.
Herr Lengfeld analysiert, daß es die Deregulierung der Arbeitswelt ist, die diesen Prozeß voran bringt, daß es dazu keine Alternative gebe, und er droht daß Krankenschwestern und Kindergärtnerinnen als nächstes mehr verlangen werden. Und was wäre daran schlimm?
Und wer hat Recht? - Harald Martenstein !
Der schreibt, daß Streiks immer Unbequemlichkeiten bringen, aber daß man bei stark steigenden Managergehältern und rückläufigen Realeinkommen als gesellschaftlicher Leistungsträger auf jeden Fall für mehr Geld kämpfen muß. "Ich frage mich, wann Gewerkschaften eigentlich um Lohnerhöhungen kämpfen sollen, wann, zum Teufel, wenn nicht jetzt?" Zu dem Erpressungsvorwurf der kleinen Gruppe meint er, daß das die Manager, Kerner, die Rolling Stones und jeder andere, der etwas Wertvolles anzubieten hat genauso machen, und warum sollen die Lokführer aufs Gemeinwohl achten und die Anderen nicht?
Meine Meinung dazu ist ,daß die Lokführer mehr tun als ihre eigenen Interessen zu vertreten: sie könnten den Durchbruch schaffen für die notwendige Veränderung: mehr Geld für alle, die etwas leisten. Ist das Entsolidarisierung? Aus meiner Sicht nicht. "Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seiner Leistung". Weiß man noch aus welcher Ecke dieser Satz stammt?
Solidarität steht auf einem ganz andern Blatt: Letztendlich hilft es Allen, wenn Leistung wieder angemessen bezahlt wird, deshalb sind es die anderen Gewerkschaften, die sich hier entsolidarisieren anstatt mit zu ziehen.
Und Solidarität mit denen, die nichts leisten können, ist auch wieder ein ganz anderer Aspekt: denen helfen auch nicht wirklich Almosen, Brot und Spiele sondern nur Hilfe zur Selbsthilfe.
Der Solidaritätsbegriff sollte mal gemeinsam mit der Frage, was soziale Gerechtigkeit wirklich ist, neu diskuitiert werden.
Also:
Wir sind alle Lokomotivführer! Auf die Lokomotive !
 

Meister 18.11.2007, 12.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL